Heimatpflegeverband zu Einzelhandel in Gewerbegebieten

Für lebendige Orte und intakte Nahversorgung

Freitag, 30. Oktober 2020 | 18:32 Uhr

Bozen – Die kleinstrukturierte und familiär geführte Geschäftelandschaft in den Südtiroler Dörfern ist europaweit einzigartig und trägt wesentlich zur guten Lebensqualität in Südtirol bei. Darauf weist der Heimatpflegeverband in einer Presseaussendung hin.

Einer der wichtigsten Gründe dafür sei, dass die Raumordnungs- und Handelspolitik in diesem Bereich – vor allem auch durch den stetigen Einsatz des Heimatpflegeverbandes – seit Jahrzehnten zukunftsweisend sei und sich erfolgreich gegen den Einzelhandel auf der grünen Wiese gewehrt habe. Das sollte auch in Zukunft so bleiben, erklären die Heimatpfleger.

„Überall in Europa haben fehlgeleitete Politik und Raumplanung und getäuschte Konsumenten immer neue Geschäfte von großen Ketten, die nur mit dem Auto erreichbar sind, am Dorfrand zugelassen und dafür die Dorfzentren sterben lassen. Im Bundesland Tirol haben zum Beispiel mehr als ein Drittel der Gemeinden kein eigenes Lebensmittelgeschäft mehr“, erklärt der Heimatpflegeverband.

Südtirol dagegen habe das große Glück, dass es im Gegensatz zu den Nachbarländern und -regionen vielfach lebendige Ortszentren hat. „Doch auch in Südtirol ist der Druck zur Liberalisierung des Einzelhandels groß und leider ist die Politik in den letzten Jahren von ihrer ehemals konsequenten Linie vielfach abgewichen. Umso erfreulicher ist es, dass der Entwurf zur neuen Durchführungsverordnung im Bereich Einzelhandel in den Gewerbegebieten in einigen Bereichen sogar strenger zu sein scheint als die bestehenden Bestimmungen. Allerdings steht zu befürchten, dass Lobbys und Einzelinteressen in den nächsten Tagen versuchen, ihren Einfluss noch geltend zu machen, um die Bestimmungen aufzuweichen. Doch die Gemeinden brauchen dringend eine rechtliche Handhabe um ihre Orte lebendig zu halten und die Bestrebungen für Detailhandel auf der grünen Wiese in die Schranken zu weisen“, so der Heimatpflegeverband.

Der Heimatpflegeverband appelliert an die zuständigen Politiker und Beamten, dem Druck standzuhalten und die geplante Durchführungsverordnung strenger zu regeln, um die Ortszentren nachhaltig zu erhalten und zu fördern.

Von: mk

Bezirk: Bozen