Frauenbewegung zum Tag gegen Gewalt an Frauen

Gewalt an Frauen: „Mädchen stärken und Jungen bilden“

Montag, 24. November 2025 | 14:20 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Die SVP-Landesfrauenreferentin und Kammerabgeordnete Renate Gebhard verweist zum Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November einmal mehr auf die entscheidende Rolle von Bildung und Sensibilisierung zur Bekämpfung und Prävention von Gewalt an Frauen. „Es muss uns gelingen, unsere Mädchen zu stärken und unseren Jungen Respekt, Verantwortungsbewusstsein und ein gesundes Verständnis von respektvollen Beziehungen zu vermitteln, in denen Gewalt keinen Platz hat und Gleichwertigkeit selbstverständlich ist. Und es braucht Aufklärung der Öffentlichkeit über die Ursachen von Gewalt an Frauen, nur so kann es gelingen, Geschlechterstereotype abzubauen und den dringend notwendigen kulturellen Wandel einzuleiten.“

„Ich weiß, es gibt Ängste, Widerstand und Missverständnisse, aber ich kann Ihnen versichern, dass emotionale Bildung keine Bedrohung, sondern ein Schutz ist. Sie nimmt niemandem etwas weg, sondern bereichert jeden: Bewusstsein, Respekt und Menschlichkeit“, diese Worte von Gino Cecchettin, dem Vater der 2023 von ihrem Ex-Freund ermordeten Giulia, bei der jüngsten Anhörung in der bilateralen Parlamentskommission zur Bekämpfung von Feminiziden, sind bei der Südtiroler Parlamentarierin und SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard auf offene Ohren gestoßen.

Für eine Zukunft ohne Angst vor dem (Ex)-Partner

Anlässlich des diesjährigen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November wiederholt Gebhard, „dass Bildung der Schlüssel der Zukunft ist. Eine Zukunft, in der Mädchen und Frauen keine Angst vor ihren (Ex)-Freunden und ihren (Ex)-Männern haben müssen – und nicht vor einem letzten Treffen. Eine Zukunft, in der wir frei und unabhängig entscheiden über unsere Finanzen, über unsere Aus- und Weiterbildung, unseren Beruf und unsere Freizeit. Eine Zukunft, in der keine Frau zu Hause verprügelt wird, weil ihr Mann mit seinen Emotionen nicht umgehen kann“, sagt Gebhard. Gewalt in der Beziehung meine körperliche Gewalt, aber auch psychische, finanzielle und sexualisierte Formen der Gewalt durch Kontrolle, Isolation, Manipulation und Drohungen.

Eltern und Schule spielen eine Schlüsselrolle

„Wenn es darum geht, Mädchen zu stärken und Jungen zu bilden, kommt den Eltern und der Schule eine Schlüsselrolle zu“, macht Renate Gebhard bewusst. „Wie es Gino Cecchettin ausgedrückt hat, so geht es darum, Kindern zu lehren, dass Grenzen respektiert werden müssen, dass sie um Zustimmung bitten und diese geben, dass Liebe nicht Besitz bedeutet und Stärke nicht Herrschaft“, unterstreicht die SVP-Kammerabgeordnete und Landesfrauenreferentin. „Es geht darum, einen gesellschaftlichen Wandel anzustoßen und vorzuleben“, fordert Gebhard.

Strengere Gesetze allein reichen nicht aus

Einige gesetzliche Grundlagen dafür seien in den vergangenen Jahren vielfach geschaffen worden, denkt die SVP-Landesfrauenreferentin an die Richtlinien für den Unterricht in Staatsbürgerkunde von 2024. Strengere Gesetze wie die Einführung des Femizid als eigenständigen Strafbestand mit lebenslanger Haftstrafe in allen Fällen sowie die Beweislastumkehr in den Verfahren zur Feststellung von sexueller Gewalt (es braucht eine klare und aktuelle Zustimmung) stehen kurz vor der definitiven Genehmigung in Abgeordnetenkammer und Senat (voraussichtlich noch in dieser Woche), so Renate Gebhard. „Diese strengeren, gesetzlichen Rahmenbedingungen allein reichen aber nicht aus, damit wir schnelleren Schrittes weiterkommen bei der Bekämpfung von Gewalt an Frauen, sind wir alle gefragt“, betont Gebhard abschließend, „denn wir alle sind Teil der Gesellschaft und Vorbilder für unsere Kinder und Jugendlichen.“

 

Bezirk: Bozen

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