Parteiübergreifende Solidarität mit Bozner Bürgermeister

“Goldener Benito”: Caramaschi will keine Anzeige machen

Mittwoch, 08. Februar 2017 | 10:02 Uhr

Bozen – Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi hat den Zwischenfall mit der Süd-Tiroler Freiheit vom Montag bereits verdaut. Er wolle der Sache nicht weiter nachgehen und habe schließlich anderes zu tun. Mit einer Anzeige muss die Bewegung demnach nicht rechnen.

Wie berichtet, hatten Exponenten der Bewegung Caramaschi eine vergoldete Mussolini-Statue überbracht, um damit gegen die Wiederanbringung des Markuslöwen und der römischen Wölfin auf den Säulen vor dem Siegesdenkmal zu protestieren.

Der Bürgermeister verlor beim Anblick der Statuette die Beherrschung und schleuderte sie schimpfend zu Boden.

Er wolle sich nicht davon einschüchtern lassen. Wölfin und Löwe kommen wieder an ihren Platz, wie vorgesehen.

Parteiübergreifend erhielt Caramaschi Solidaritätsbekundungen, etwa von Grünen, PD und SVP.

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Kompatscher:„Derartige Szenen sollten nicht politischer Alltag werden“

Auch auch Landeshauptmann Arno Kompatscher hat sich zur Sache geäußert. Medienberichten zufolge hat er den Vorfall als unwürdiges Schauspiel bezeichnet. „Wer andere als Faschist bezeichnet, sollte erst in den eigenen Reihen prüfen, ob nationalistische Tendenzen vorliegen“, so Kompatscher.

Man könne über alles diskutieren, derartige Szenen sollten aber nicht zum politischen Alltag in Südtirol gehören.

Nationale Medien berichten darüber

Über den Vorfall rund um den „Goldenen Benito“ wurde auch in italienischen Medien berichtet. Auch die slowenische  Minderheitenzeitung „Primorski Dnevnik“ in Triest (Friaul-Julisch Venetien) nahm die Auseinandersetzung im Bozner Rathaus in ihre Online-Berichterstattung auf.

Von: luk

Bezirk: Bozen

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