Von: luk
Bozen – Der Weg (auch jener zum Müllberg) ist mit vielen guten Absichten gepflastert. Das zeigt auch die Covid-19-Krise. Sie unterwarf den Alltag von uns allen diversen Einschränkungen und Schutzmaßnahmen. Sofern diese zielführend und schutzbringend sind, nehmen wir sie in Kauf – denn die Gesundheit hat Vorrang. Das schreiben die Grünen in einer Aussendung.
Mit Sorge stellen aber viele Umweltschützer fest, dass in den letzten Monaten der Verbrauch von Einwegmaterialien sprunghaft angestiegen ist. Viele Bürger haben sich in dieser Sache an die Grüne Fraktion gewandt. Mit Bitte um Handeln, vor allem im Hinblick auf die lästigen und unhandlichen Einweghandschuhe, vor allem beim Einkauf. „Die Sinnhaftigkeit von Einweghandschuhen wird nicht nur von uns Grünen angezweifelt – sowohl die Weltgesundheitsorganisation WHO wie auch auf lokaler Ebene die Verbraucherzentrale Südtirol raten vom Tragen dieser Handschuhe ab, weil sie das Infektionsrisiko erhöhen können“, so die Fraktionssprecherin der Grünen im Landtag, Brigitte Foppa.
Und der sachgemäße Umgang mit Einweghandschuhen sei alles andere als einfach. “Die Hände müssen vor und nach dem Anziehen desinfiziert werden. Fingernägel dürfen nicht zu lang sein, sonst ist mit dem Handschuh auch gleich der vermeintliche Schutz dahin. Fasst eine einwegbehandschuhte Hand auf eine kontaminierte Fläche, dann ist dieser ‘Schutz’ ohnehin gleich null. Lange Jahre haben die Umweltbewegung und letzthin auch die ‘Plastic-free’- Aktivisten gegen Einwegmaterialien gekämpft und auf Müllberge und Ressourcenverschwendung hingewiesen. Deshalb bringen wir in dieser Landtagswoche einen Beschlussantrag ins Plenum, der dafür sorgen soll, dass Einweghandschuhe und -materialien keinen Eingang mehr in Gesetzestexte, Beschlüsse, Dekrete in Zusammenhang mit der Covid-19-Krise finden sollen. Stattdessen regen wir die Landesregierung an, weiterhin vermehrt für Händewaschen, Desinfizieren und Abstandhalten zu werben”, so die Grünen.
“Sich vor Krankheit zu wappnen und einander zu schützen ist wichtig, gerade in dieser Zeit. Doch fordern wir, dass diese Maßnahmen zielführend sind und uns nicht lediglich auf ein noch größeres Umweltdebakel zusteuern lassen”, so die Grünen.