Von: ka
Bozen – “Heute, am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, lehnte der Landtag den Beschlussantrag der Grünen zum Thema ab. Dieser sah vor, an allen Südtiroler Schulstufen verpflichtende Präventionsprojekte zum Thema Gewalt mit Jungen und Mädchen durchzuführen. Nur gemeinsam können Jungen und Mädchen gewaltfreie Wege der Konfliktlösung erarbeiten und zu gewaltfreien zwischenmenschlichen Beziehungen sensibilisiert werden”, so die Grüne Landtagsfraktion.
“Alle Abgeordneten, die sich an der Debatte beteiligten, nahmen Inhalt und Ansatz des Vorschlags zumindest wohlwollend zur Kenntnis. Selten haben wir so viele Beteiligung bei der Diskussion zu einem Beschlussantrag im Landtag erlebt. 17 Abgeordnete ergriffen das Wort, um ihre Meinung zu diesem Thema zu äußern. Alle fühlten sich einbezogen”, so die Grünen.
„Vor allem die Männer scheinen sich bewusst geworden zu sein, dass dies ein Problem ist, das sie direkt betrifft. „Damit bin ich sehr zufrieden, es bedeutet, dass sich etwas ändert. Aber die Schlussfolgerungen aus all diesem Konsens sind rätselhaft. Auch deshalb, weil der Vorschlag für diesen Antrag von Expertenseite, nämlich von den Frauenhäusern kam”, kommentiert die Erstunterzeichnerin Brigitte Foppa. Denn den traurigen Schluss der Debatte bildete das Nein der drei Schullandesräte. Ihrer Meinung nach wird in den Schulen zu diesem Thema schon genug getan.
Zu dieser eigenartigen Ansicht und anderen in die Diskussion eingebrachten Argumenten sagen wir 3 Mal NEIN!
– NEIN, beim Thema Gewalt dürfen wir nicht immer mit dem Finger auf die anderen zeigen. Geschlechtsspezifische Gewalt betrifft besonders Südtirol: Denn in Südtirol ist die Gefahr, von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen zu sein höher als im restlichen Italien.
– NEIN, geschlechtsspezifische Gewalt ist nicht neutral. Beim Femizid wird eine Frau getötet, weil sie eine Frau ist. Daran ist nichts Neutrales.
– NEIN zum Nein der Landesräte! Allein der Fakt, dass wir immer noch über dieses traurige Thema diskutieren müssen ist Beweis genug, dass nicht genug getan wird! Darum ist es wichtig, dass diese Sensibilisierungs- und Präventionsarbeit in der Schule stattfindet, denn nur in der Schule erreichen wir alle: Jungen und Mädchen aus allen sozialen und kulturellen Hintergründen.
Ein kleines Ja zu diesem Beschlussantrag hätte bereits viel bewirkt. „Wir sind schwer enttäuscht. Aber genau aus diesem Grund legen wir jetzt erst richtig los, denn #WirBleibenDran“.