Schule in Südtirol

Grüne: Wann kommt eine angemessene Bezahlung für staatliche Lehrkräfte?

Freitag, 26. Mai 2023 | 15:47 Uhr

Bozen – Die Grünen nehmen zur Schule in Südtirol Stellung. Südtirol rühme sich seit jeher, eine bürgernahe, innovative, effektive und effiziente Landesregierung zu haben. Mit sozial aufmerksamen Landesräten habe die Schule wichtige Momente erlebt, wenn auch nicht ohne Konflikte. „Leitprinzipien waren ein Bildungs- und Ausbildungssystem, das als Investition angesehen wurde und die wirtschaftliche Gleichstellung der Berufsschullehrkräfte mit den Lehrpersonen der staatlichen Schulen“, so die Grünen. Im Laufe der Jahre habe sich die Haltung der Landesverwaltung jedoch stark verändert.

Sabine Giunta, eine der Spitzenkandidatinnen der Grünen für die Landtagswahlen im Oktober 2023, sagt: „In der Provinz mit der höchsten Inflation in Italien verdienen die Lehrerinnen und Lehrer an staatlichen Schulen weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen an den Berufsschulen. Und sie haben immer noch nicht die Gehaltserhöhung aus dem Kollektivvertrag erhalten, der im Jahr 2022 abgeschlossen wurde.“

Bereits für den Dreijahreszeitraum 2019-2021 habe das Land nicht die notwendigen Summen für die vertraglichen Erhöhungen der Lehrkräfte an staatlichen Schulen und für den Inflationsausgleich (5,1 Prozent) bereitgestellt, wodurch sich die Kluft zwischen den Gehältern der von Staat und vom Land angestellten Lehrkräfte vergrößere.

Trotz der verzögerten Tarifverhandlungen vergrößere sich die Kluft zwischen den vom Land angestellten Lehrerpersonen und den staatlichen Lehrkräften. „Im Jahr 2023 fehlen noch die Beträge, die für die Jahre 2019-2021, 2022 und 2023-2025 fällig sind. Allein für die staatlichen Schulen sind das rund 120 Millionen, von denen 58 Millionen im Nachtragshaushalt vom Juli 2023 enthalten sein sollen. Im März 2023 hat der Landeshauptmann Rückzahlungen, Vorauszahlungen und Einmalzahlungen versprochen. Ein kleiner Teil davon ist bereits ausgezahlt worden, aber der größte Teil ist noch nicht in den Taschen der Lehrkräfte angekommen. Vielleicht ist September 2023 der richtige Zeitpunkt, um dieses x-te Versprechen einzulösen? In der Zwischenzeit werden die Preiserhöhungen immer unhaltbarer, die Inflation liegt bei 8,1 Prozent, was schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Menschen hat“, so Sabine Giunta.

Sie ist der Meinung, dass die Lehrerpersonen eine angemessene wirtschaftliche Behandlung verdienen, die ihnen so schnell wie möglich garantiert werden müsse, bevor sie auf die Straße gingen, um ihren Überdruss und ihre Empörung über die geringe Wertschätzung ihrer Arbeit zum Ausdruck zu bringen. „Sie werden sich nicht mehr lange damit zufrieden geben, Unterschriften zu sammeln und leere Versprechungen zu erhalten“, bekräftigt sie besorgt.

Der neue Landtag nach den Wahlen im Oktober werde mit starker Unzufriedenheit und schwierigeren Zuständen an den Schulen konfrontiert sein. „Wird die neue Landesregierung in der Lage sein wirklich nah, innovativ, effektiv und effizient zu sein? Es ist an der Zeit, ernsthaft in die Verbesserung der Lebensbedingungen unseres Schulpersonals zu investieren“, so die Grünen.

Von: mk

Bezirk: Bozen