Von: mk
Bozen – Die Versorgung von schwer- und todkranken Patienten, das Bemühen darum, ihre Lebensqualität zu erhalten und die Begleitung der Angehörigen sind eine große Herausforderung der Palliativversorgung. Erkranken Kinder und Jugendliche schwer, ist die Situation noch etwas anspruchsvoller. Mitte Oktober hat sich das Landeskomitee für Gesundheitsplanung (Plankomitee) deshalb für die Einrichtung eines Kinderpalliativzentrums in Südtirol ausgesprochen, heute hat die Landesregierung das Raumprogramm für die Einrichtung beschlossen.
“Es geht darum, dass wir Raum für kranke Kinder und für ihre Familen schaffen, sodass sie die Belastung zwischendurch in einem geeigneten Zentrum teilen können”, unterstrich Gesundheits- und Soziallandesrätin Martha Stocker in der Pressekonferenz der Landesregierung. Es gehe nicht nur um die Betreuung der betroffenen Kinder, sondern auch um eine psychologische Unterstützung für die Familien und die Geschwister. Der Aufbau eines eigenen Palliativzentrums für Kinder und Jugendliche sei ein wichtiger Schritt hin zu mehr Unterstützung für diese Familien, sagte sie und bedankte sich auch bei den Organisationen, die sich bei der Umsetzung des Plans einbringen möchten. Namentlich nannte Stocker den Förderverein Kinder-Palliativ Momo und den Lions Club, vor allem den des Unterlands.
Vorgesehen sind fünf Wohneinheiten, Räume für Psycho- und Physiotherapie sowie zwei Mehrzweckräume. Einer dieser Räume soll für Ergotherapie und als Küchenwerkstatt für gemeinsames Essen, Kochen und Feiern verwendet werden, der andere für Kunst-, Mal-, Musik- und Tanztherapie sowie Turnen. Auch ein kleiner Raum für das Beten und Meditieren wird eingeplant. Zum Therapie- bzw. Freizeitangebot gehört darüber hinaus ein Schwimm- und Therapiebecken sowie Flächen für Therapieangebote mit Tieren, die möglichst in Synergie mit anderen Einrichtungen genutzt werden können. “Unser Ziel ist, dass alle Betroffenen bis zu zweimal im Jahr für einige Wochen in einer dieser Wohnungen leben können”, so Stocker. Vier Wohnungen sollen dabei ganzjährig reserviert werden, während eine für Not- und Härtefälle zur Verfügung stehen wird. Darüber hinaus wird es auch ein Day Hospital geben, in dem Kinder und Jugendliche behandelt werden, die nicht in der Einrichtungen wohnen.
“Jetzt suchen wir nach einem geeigneten Standort”, sagte Stocker. Damit all die Therapiemöglichkeiten angeboten werden können, sei es aber wichtig, auch über große Grünflächen verfügen zu können. Das dicht bebaute Stadtgebiet eigne sich also nicht. Geht man von einem Neubau aus, werden die Kosten der Immobilie auf insgesamt knapp 5,2 Millionen Euro geschätzt. Findet sich ein Gebäude, das adaptiert werden kann, könne sich diese Summe deutlich reduzieren.