Von: APA/AFP/dpa/Reuters
Die militante Palästinenserorganisation Hamas hat der Freilassung von zehn israelischen Geiseln zugestimmt. Das sei im Rahmen schwieriger Waffenruheverhandlungen mit Israel vereinbart worden, hieß es in einer Erklärung der Hamas vom Mittwoch. Weitere zentrale Verhandlungspunkte, etwa die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen oder ein Rückzug von Israels Armee aus dem Palästinensergebiet, seien weiter ungeklärt. Wieder kamen indes zig Menschen im Gazastreifen zu Tode.
Bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sieht die Hamas weiter ungelöste Streitpunkte. Dies seien die Bereitstellung von Hilfsgütern, der Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen sowie “echte Garantien für einen dauerhaften Waffenstillstand”, teilte sie mit. Über diese drei Kernfragen werde weiterhin verhandelt.
Israel hält nach Angaben eines hochrangigen Vertreters eine Einigung mit der radikal-islamischen Hamas über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln in den kommenden ein bis zwei Wochen für möglich. Der Insider sagt am Rande des Besuchs von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in Washington, wenn es zu einer zunächst auf 60 Tage angelegten Feuerpause komme, werde Israel in dieser Zeit eine dauerhafte Waffenruhe anbieten. Bedingung dafür sei die Entwaffnung der Hamas. Lehne diese ab, werde der israelische Militäreinsatz im Gazastreifen fortgesetzt.
Israel soll neue Karte vorgelegt haben
Die Terrororganisation widersprach damit Medienberichten, wonach die meisten Streitpunkte inzwischen bereits geklärt worden seien. Die weiterhin ungelöste Frage sei der teilweise Rückzug der israelischen Streitkräfte während der Waffenruhe, hatten die US-Nachrichtenseite “Axios” sowie die “Times of Israel” gemeldet. Israel hat den Berichten zufolge inzwischen aber eine neue Karte vorgelegt, die einen weitergehenden Rückzug seiner Streitkräfte darstellt, als zuvor präsentiert. Dadurch sei ein bedeutender Fortschritt in den Gesprächen erzielt worden, hieß es.
Bereits vor Beginn der Gaza-Gespräche in der katarischen Hauptstadt Doha, die bereits seit einigen Tagen andauern, hatte die Hamas erklärt, sie sehe noch Klärungsbedarf in den drei besagten Punkten. Die Islamistenorganisation arbeite “weiter ernsthaft und positiv mit den Vermittlern zusammen, um die Hindernisse zu überwinden”, teilte die Hamas weiter mit.
Zig Tote bei neuen Angriffen
Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen gab es palästinensischen Angaben zufolge unterdessen erneut viele Tote. Seit den Morgenstunden seien mindestens 30 Menschen in dem Küstengebiet ums Leben gekommen, meldete die Nachrichtenagentur WAFA unter Berufung auf medizinische Kreise. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär habe in verschiedenen Gebieten des umkämpften Küstenstreifens Angriffe geflogen, meldete WAFA. 14 Tote gab es demnach in der zentral gelegenen Stadt Deir al-Balah, darunter waren nach Angaben aus medizinischen Kreisen zehn Kinder. Weitere tödliche Angriffe habe es auch in Khan Younis im Süden sowie in der Stadt Gaza im Norden gegeben.
Israels Armee berichtete indes von intensiven Truppeneinsätzen im Bereich von Khan Younis. Dabei sei etwa ein 500 Meter langer unterirdischer Tunnel entdeckt und zerstört worden. In der vergangenen Woche seien zudem Dutzende “Terroristen” getötet sowie “terroristische Infrastruktur” zerstört worden, hieß es weiter. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
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