Kritik der Süd-Tiroler Freiheit

Im Südtiroler Sanitätsbetrieb: “Non capisco il tedesco”

Mittwoch, 18. April 2018 | 10:19 Uhr

Bozen – Und schon wieder wird im Südtiroler Sanitätsbetrieb das Recht auf Gebrauch der Muttersprache verletzt. Dies kritisiert die Süd-Tiroler Freiheit.

Eine Krebspatientin, welche auf Nahrungsergänzungsmittel angewiesen ist, bestellt diese monatlich telefonisch beim Dienst für Diätetik und Klinische Ernährung. Nun sei es ihr zum wiederholten Male passiert, dass sie zur Antwort bekam: „Non capisco il tedesco.“

Aufgrund dessen hat Myriam Atz Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, eine Anfrage im Landtag eingereicht. Sie will wissen, warum im Südtiroler Sanitätsbetrieb bzw. beim Dienst für Diätetik und Klinische Ernährung Personen angestellt werden, die nicht der deutschen Sprache mächtig sind.

Zudem möchte die Landtagsabgeordnete herausfinden, was die Landesregierung unternehmen will, damit in Zukunft im Südtiroler Sanitätsbetrieb das Recht der Patienten auf Gebrauch der Muttersprache nicht mehr verletzt wird.

„Die Einhaltung der Zweisprachigkeitspflicht wird immer häufiger missachtet und Besserung ist nicht in Sicht. Allem voran liegt die Schuld bei der Landesregierung, die zukünftig in Südtirol auch Ärzte ohne Zweisprachigkeitskenntnisse anstellt“, kritisiert die Bewegung.

„Die Landesregierung leistet dadurch gezielt Sterbehilfe beim Sterben des Rechtes auf Gebrauch der deutschen Muttersprache. Es grenzt teilweise an Diskriminierung, dass man als deutschsprachiger Südtiroler immer weniger in seiner Muttersprache kommunizieren kann, sei es beim Sanitätsbetrieb oder auch bei anderen öffentlichen Ämtern. Wie lange lässt sich das die Südtiroler Bevölkerung noch gefallen?“, äußert Atz Tammerle besorgt.

Von: mk

Bezirk: Bozen