Von: APA/dpa
Angehörige israelischer Geiseln haben nach Medienberichten mit Bestürzung auf Äußerungen von US-Präsident Donald Trump reagiert, wonach drei weitere Entführte gestorben seien. Herut Nimrodi, Mutter eines in den Gazastreifen entführten Soldaten, sagte im Gespräch mit dem israelischen Nachrichtenportal “ynet”, sie habe die Sorge, es gebe Informationen, die den Familien vorenthalten werden. Sie gehöre zu einer von insgesamt drei Familien von Geiseln, deren Schicksal unklar sei.
Seit ihr Sohn am 7. Oktober 2023 entführt worden war, habe es kein Lebenszeichen mehr von ihm gegeben. Sie sei aber überrascht, dass Trump so eindeutig gesagt habe, dass drei Geiseln getötet worden seien, sagte Nimrodi. “Woher nimmt er diese Informationen?” Sie versuche, sich damit zu beruhigen, “dass wir von Trump Sätze gewöhnt sind, die nicht ganz überprüft sind”.
Trump: Drei Geiseln sind gestorben
Trump hatte bei einem Termin im Weißen Haus gesagt, dass drei weitere von den von islamistischen Terrorgruppen in den Gazastreifen verschleppten Geiseln gestorben seien. Es seien noch 21 Geiseln am Leben, sagte Trump. Man habe ihm erklärt, es lebten noch 24 Geiseln, sagte Trump und fügte hinzu: “Ich sage 21, denn bis heute sind es 21, drei sind gestorben”. Das sei eine schreckliche Situation. “Wir versuchen, die Geiseln herauszuholen.”
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu zufolge sind 21 Geiseln sicher noch am Leben. Bei drei weiteren Verschleppten habe Israel keine Gewissheit, sagte der Regierungschef am Mittwoch in einer auf der Plattform X veröffentlichten Videoansprache. Laut israelischen Angaben werden im Gazastreifen außerdem noch die Leichen von 35 Entführten festgehalten, deren Tod offiziell bestätigt wurde.
Familien fordern Aufklärung
Das Forum der Geiselfamilien veröffentlichte nach Trumps Äußerungen eine Stellungnahme: “Wir fordern die israelische Regierung erneut dazu auf, uns neue Informationen sofort zu übermitteln, sollte es sie geben.” Sie verlangen zudem eine sofortige Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der Geiseln. Die Hamas hatte bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 nach israelischen Angaben 251 Menschen verschleppt und etwa 1.200 Menschen getötet, die meisten davon Zivilisten.
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