Von: luk
Bozen – Das Land Südtirol plant bis 2030 ca. 5000 FCEV-Pkw (=Fuel Cell Electric Vehicle, zu Deutsch Brennstoffzellen) und 660 Busse mit Wasserstoff einzusetzen, bemerkte Hanspeter Staffler (Grüne) im Rahmen der Fragestunde im Südtiroler Landtag.
“Aufgrund der neuesten Entwicklungen in der Batteriezellforschung deutet alles darauf hin, dass sich batterieelektrische Mobilität weitgehend durchsetzen wird. Zu diesem Schluss kommt auch eine aktuelle Studie des italienischen Ministeriums für Infrastrukturen und nachhaltige Mobilität ‘Decarbonizzare i trasporti Evidenze scientifiche e proposte di policy’. Die Studie zeigt konkret das Risiko auf, die Wasserstoffinfrastruktur für den Transport ohne greifbaren Nutzen teuer zu erhalten, da die technologische Entwicklung in eine andere Richtung weist.”
Staffler richtete dazu folgende Fragen an die Landesregierung: Wie viele Busse, Tankstellen und Elektrolyseure sollen in den nächsten drei Jahren jedes Jahr errichtet/angekauft werden und wie viel wird dies kosten? Wie viele an Investitionen wird insgesamt in weitere Wasserstoff-Infrastrukturen fließen (z. B. Wasserstoffzentrum, usw.) und wer übernimmt die Kosten? Auf Basis welcher industriellen und wissenschaftlichen Erkenntnisse hat sich die Landesregierung entschieden, im Transportsektor derart stark auf das Thema Wasserstoff zu setzen?
Viele Informationen in der Anfrage seien aus dem Kontext gerissen, erwiderte LR Daniel Alfreider. Ziel sei die Dekarbonisierung, alle Systeme, die dazu führten, wolle das Land unterstützen. Die von Staffler genannten Zahlen zu Pkw und Bussen stammten aus einer Potenzialanalyse und bedeuteten noch keine Kaufabsicht. Zurzeit seien 15 Wasserstoffbusse im Einsatz, weitere wolle man für extraurbane Strecken ankaufen. Aus EU-Fonds habe man in diesem Bereich 7,9 und sechs Millionen Euro erhalten.