100 Jahre Besetzung Südtirols

Junge STF: „Tirol ist eins, vergiss das nicht!“

Sonntag, 11. November 2018 | 16:11 Uhr

Bozen – Zuerst erfolgte der Waffenstillstand zwischen Österreich-Ungarn und Italien, dann die militärische Besetzung Südtirols: Am 11. November 1918, also vor genau 100 Jahren, besetzte das italienische Militär Südtirol bis zum Brenner. Seit diesem Tag an ist das Tiroler Land im Herzen Europas ein geteiltes Land. Darauf macht die Junge Süd-Tiroler Freiheit aufmerksam.

Am 3. November 1918 wurde bei Padua der Waffenstillstand zwischen Österreich-Ungarn und Italien bzw. der Entente nach dem Ersten Weltkrieg geschlossen. Dieser Pakt beendete vor allem die Kämpfe an der Italienfront. Damit wurde aber auch die militärische Besetzung des Landes südlich des Brenners beschlossen. Diese kampflose Besetzung Südtirols durch italienische Truppen begann am 4. November in Salurn, am Mendelpass und in Schluderns und fand ihren vollständigen Vollzug rund eine Woche später mit der Besetzung des Brenners.

Südtirol unterstand seitdem einer Militärregierung und wurde entschieden von Österreich und dem Ausland abgeriegelt: Der Waren- und Personenverkehr mit Österreich wurde unterbunden, die Presse war einer starken Zensur unterworfen und der Post- und Telegraphenbereich wurde eingeschränkt. Außerdem wurden die einheimischen Bezirkshauptleute nach und nach durch italienische Kommissare ersetzt.

Auf die militärische Besetzung Südtirols folgten in den Jahren danach ein „diktierter“ Friedensvertrag von Saint Germain ohne Minderheiten- oder Autonomiebestimmungen für die deutsch- und ladinische Sprachgruppe südlich des Brenners und schließlich die offizielle Annexion Südtirols an Italien am 10. Oktober 1920.

Die Besetzung des Brenners war somit der Beginn eines neuen Zeitalters für Südtirol – ein Leben unter der Herrschaft Italiens. Seitdem ist das durch Sprache, Kultur und Bräuchen verbundene Tirol nicht mehr eins und ist durch die zuvor noch nicht da gewesene „Brennergrenze“ getrennt.

„Aber im tiefsten Inneren sind wir alle, egal auf welcher Seite des Brenners wir uns befinden, Tiroler. So lasst uns an diesem 11. November („Das Land Tirol in Trauer“) dieses Unrechtstages gedenken und die Tiroler Fahne samt Trauerflor hissen, denn diese unmoralische Zerreißung Tirols darf niemals in Vergessenheit geraten“, sagt Melanie Mair von der Jungen Süd-Tiroler Freiheit.

 

Von: mk

Bezirk: Bozen