Ermittlungen gegen früheren Südtirol-Aktivisten in Innsbruck

Karl Außerer wird der NS-Wiederbetätigung verdächtigt

Montag, 26. September 2016 | 10:41 Uhr
Update

Bozen/Innsbruck – Gegen den ehemaligen Südtirol-Aktivisten Klaus Außerer wird in Innsbruck wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Waffengesetz und auch möglicher nationalsozialistischer Wiederbetätigung ermittelt. Dies teilte ein Staatsanwaltschafts-Sprecher der APA mit und bestätigte damit einen Bericht der “Tiroler Tageszeitung” (Montagsausgabe).

Bei dem 82-Jährigen wurden bekanntlich vor einigen Wochen Waffen gefunden. Die Polizei hatte daraufhin das Fahrzeug des Mannes beschlagnahmt. Zudem wurde eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Die unerlaubten Waffen fand die Exekutive laut “TT” im Wagen des früheren Aktivisten, im Haus selbst sollen sie auf verbotene NS-Devotionalien gestoßen sein. Um welche Gegenstände es sich handelt, darüber wollte die Staatsanwalt keine Auskunft geben. Unter den sichergestellten Objekten dürften sich unter anderem mehrere Bilder von Adolf Hitler befunden haben, hieß es in dem Bericht.

Außerer lebt seit den 1960-er Jahren in Terfens in Nordtirol. Ihm drohen jetzt eine Anklage sowie eine Haftstrafe von einem bis zu zehn Jahren nach dem Verbotsgesetz.

Der Südtirol-Aktivist war in den 1960er-Jahren vor der italienischen Justiz nach Tirol geflüchtet. Er stand im Verdacht in den 1980er-Jahren in verschiedene Sprengstoffanschläge in seiner alten Heimat verwickelt gewesen zu sein. Bereits vor mehr als zehn Jahren hatte die Polizei bei dem Mann Sprengstoff und eine Granate sichergestellt. In Tirol war er zudem vor mehr als 20 Jahren vom Landesgericht wegen Vorbereitung eines Verbrechens mit Sprengmitteln zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Von: luk