Stellungnahme von Senatorin Unterberger

Lebendtiertransporte: “Italien muss mehr tun”

Donnerstag, 31. März 2022 | 15:53 Uhr

Rom – „Die italienische Regierung muss für eine wirksamere Anwendung der EU-Verordnung zum Schutz von Tieren beim Transport sorgen. Deren Ausfuhr in Länder, in welchen auf grausame Art und Weise geschlachtet wird, soll endlich verboten werden. Das Leiden der Tiere darf nicht einfach als Nebeneffekt des Fleischkonsums akzeptiert werden.“ Diese Aufforderung richtete Julia Unterberger, Vorsitzende der Autonomiegruppe, im Zuge der Fragestunde im Senat an Minister Roberto Speranza. Die entsprechende Anfrage ist auch von ihren Kollegen Albert Lanièce, Gianclaudio Bressa, Dieter Steger und Meinhard Durnwalder unterzeichnet worden.

„Im Juni 2020 hat das Europäische Parlament eine Untersuchung, aufgrund von Beschwerden und Petitionen hinsichtlich der Einhaltung der EU-Richtlinien bei Tiertransporten eingeleitet. Diese hat gezeigt, dass die geltenden Vorschriften – insbesondere die Verordnung Nr. 1 des Europäischen Rates aus dem Jahr 2005 – unzureichend ist und zudem von den Mitgliedstaaten kaum eingehalten wird.“
„Die offensichtlichsten Verstöße betreffen die Dauer der Tiertransporte und die fehlende Konformität der Transportmittel: Die Tiere sind oft gezwungen, bei extremen Temperaturen über weite Strecken mit unzureichender Nahrung in überfüllten Laderäumen zu verharren”, so Unterberger.

„Aus diesen Gründen forderte die EU-Sonderkommission von den Mitgliedstaaten verstärkte Kontrollen, und auch den Transport von Fleisch statt von lebenden Tieren anzuregen. Auch die Verordnung aus dem Jahr 2005 sollte überarbeitet werden. Thema war auch der Transport lebender Tiere in Länder außerhalb der Europäischen Union:  Dieser sollte auf jene Länder beschränkt werden, welche europäische Standards gewährleisten können. Für alle Länder, bei denen die Schlachtung zu extremen und langanhaltenden Leiden des Tieres führt, sollte ein Exportverbot eingeführt werden. Weiters wurde auch angeregt, alternative Möglichkeiten zur herkömmlichen Schlachtung zu fördern, z.B. mobile Schlachthöfe oder so genannte Hofschlachtungen. Dies würde die lokalen Kreisläufe stärken und der „Farm to Fork“-Strategie entsprechen”, erklärt die Senatorin.

„Italien mit seinen starken Tierschutzorganisationen, sollte ein Vorreiter sein, um den Tieren unnötiges Leiden zu ersparen. Es sollte ein transparentes Kennzeichnungssystem für Lebensmittel tierischer Herkunft eingeführt werden, das auch die Transport- und Schlachtbedingungen berücksichtigt”, heißt es abschließend.

Von: luk

Bezirk: Bozen