Bozen – In dieser Woche wird im Landtag der Gesetzentwurf zur Herkunftskennzeichnung behandelt werden. “Während die Verbände mächtig mobil machen gegen eine verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft von Fleisch, Milch und Eiern, sprechen sich 92 Prozent der Verbraucher erwartungsgemäß mit überwältigender Mehrheit für die Transparenz aus. Dies gab eine vom Bauernbund in Auftrag gegebene, repräsentative Umfrage, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut Apollis. Nun wollen die Abgeordneten Lanz und Tauber dem Auftrag ihrer Verbände nachkommen und das Gesetz verwässern. Die Kennzeichnung soll ‘freiwillig’ erfolgen”, heißt es.
„Das ist ein Nonsens“, so die Mitunterzeichnerin des Gesetzentwurfs, Brigitte Foppa. „Freiwillig hatten wir bis jetzt auch schon. Das Gesetz setzt gerade durch die Verpflichtung einen Meilenstein. Diesen möchte der HGV mit den willigen Helfern Tauber & Lanz verhindern. Sie und Herr Pinzger müssen sich die Frage gefallen lassen, warum sie sich so vehement wehren. Die Angabe des Herkunftslandes der Einkäufe kann in einfacher Form auf der Speisekarte oder einer Tafel im Lokal angegeben werden. Wer die Auskunft verweigern will, kann sogar angeben ‘Herkunft unbekannt’. Angesichts des so offensichtlichen Verbraucherwunsches ist das Mauern des HGV und der Abgeordneten Tauber und Lanz wirklich unverständlich und rückwärtsgewandt“.
Der Gesetzentwurf sei einfach, pragmatisch und umsetzbar. Alle möglichen Erschwernisse seien von den Einbringern vorab ausgenommen (siehe verarbeitetes Fleisch) worden, gerade um die Anwendung zu erleichtern. “In dieser Woche gibt es die Chance, im Landtag ein klares Bekenntnis zu Verbraucher- und Klimaschutz zu machen. Und für Ehrlichkeit”, so die Grünen.
Von: luk
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4 Kommentare auf "Lebensmittelkennzeichnung: “Kommen wir dem Wunsch der Konsumenten nach”"
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…HGV und hds interessieren Wünsche der Konsumenten nicht…
Wenn’s “freiwillig” sein soll, kann man das Gesetz auch gleich ganz bleiben lassen. Entweder wird’s verpflichtend oder eben nicht.
“Freiwillig” kann jetzt schon jeder Betrieb die Herkunft angeben.
@Doolin: Bisher hat sich kein Konsument dafür interessiert, woher das Fleisch kommt, bis urplötzlich einem Politiker diese Idee, warum auch immer, einfällt. Schon irgendwie komisch, jetzt wollen es plötzlich alle wissen. Der zunehmende bürokratische Aufwand lässt grüßen.
Freiwillig ist kompletter Humbug, dann bräuchte es ja das Gesetz nicht und unsere Politiker würden mal wieder umsonst bezahlt. Ich würde es aber schon begrüßen, dass auch die Buschenschänke die Herkunftsbezeichnung angeben müssen. Bei den meisten ist das ja so, dass die Produkte vom Hof bzw. aus der Umgebung kommen, es gibt aber auch die schwarzen Schafe die auf dem Papier zwar ein Buschenschank sind aber de facto ein Restaurant.