Kritik wird zurückgewiesen

Leere WOBI-Wohnungen für Migranten: Eine „gute Idee“

Freitag, 08. September 2017 | 16:59 Uhr

Bozen – Das Land hat in Abstimmung mit WOBI-Präsident Heiner Schweigkofler entschieden, jenen interessierten Gemeinden, die selbst keine alternativen Lösungen haben, Sozialwohnungen zur Verfügung zu stellen (derzeit sind es landesweit nur deren drei), um Migranten vorübergehend unterzubringen. Für das Präsidium des Südtiroler Mieterschutzes ist das eine gute Nachricht.

„Eine gute Nachricht deshalb, weil es bestätigt, dass sich nicht nur die Landeshauptstadt dieses Problems annimmt, weil es zeigt, dass das WOBI der erklärten stärkeren sozialen  Ausrichtung auch Taten folgen lässt, und weil es eine Frage der Menschlichkeit ist, Migranten in einer Wohnung unterzubringen, die diesen Namen auch verdient, und nicht in irgend einer aufgelassenen ehemaligen Betriebshalle“, betonen Donatella Califano, Dodo Detassis und Renato Zanieri in einer Aussendung.

Diese Wohnungen zu Verfügung zu stellen, koste de facto nichts. „Es kommen Sozialwohnungen in Frage, die seit einiger Zeit unbewohnt sind, weil die Rangordnungen leer sind und es keine neuen Anfragen dafür gibt. Es ist also offensichtlich, dass auf dieser Rangliste niemand überholt werden kann und in Gemeinden mit hohem Wohnungsbedarf wird sich dieses Problem auch nie stellen, weil die Rangordnungen überfüllt sind und es somit keine leer stehenden Wohnungen gibt“, erklärt das Präsidium.

Es sei durchaus positiv, dass es einige leer stehende WOBI-Wohnungen gibt: Ohne dieses“ Reservoir“, das auf den normalen Wechsel der Mieterschaft zurückzuführen ist, könnten Jahr für Jahr nicht hunderte Wohnungen an neue Antragstellende zugewiesen werden, da ja kaum neue Wohnungen gebaut würden und diese Tendenz sich auch nicht ändern werde.

„Wir hoffen, dass die Polemiken, über die die Presse derzeit berichtet, auf Unwissenheit zurückzuführen sind. Dass grundlegende Informationen fehlen, ist bei Diskussionen zu diesem Thema am Stammtisch im Gasthaus noch nachvollziehbar, im Falle von Personen, die sich mehr oder weniger hauptberuflich mit Politik beschäftigen, hingegen nicht“, erklärt das Präsidium des Südtiroler Mieterschutzes.

 

Von: mk

Bezirk: Bozen