Von: mk
Bozen – Nachdem sich die Landesregierung mit der Lohnsteigerung für das pädagogische Personal der Schulen und Kindergärten befasst hat, reagieren nun auch die der Initiativgruppen „Qualitätsmarke Bildung Südtirol“ und „Bildung am Abgrund“.
Konkret will das Land eine Summe von rund 330 Millionen Euro im Dreijahreszeitraum 2026 bis 2028 zur Verfügung stellen. Dabei sollen rund 90 Millionen Euro dieses Budgets der Lohnerhöhung zukommen, wobei die genaue Aufteilung der Mittel am Verhandlungstisch geklärt werden soll. Für die Lehrer-Initiativgruppen „Qualitätsmarke Bildung Südtirol“ und „Bildung am Abgrund“ ist das aber entschieden zu wenig.
„90 Millionen Euro jährlich, die für die Anhebung des Grundgehalts der Staatslehrpersonen, der Landeslehrpersonen, des Kindergartenpersonals, der Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Inklusion reichen sollen, sowie 20 Millionen nur für jene, die bereit sind, ‚mehr zu leisten‘“ – das könne wohl nur ein „verspäteter Aprilscherz der Landesregierung“ sein, heißt es in einer Stellungnahme.
Am 1. September hat im Palais Widmann ein Treffen zwischen den Schulgewerkschaften und Landeshauptmann Arno Kompatscher, Personallandesrätin Magdalena Amhof sowie den Bildungslandesräten Philipp Achammer und Marco Galateo stattgefunden. Dabei wurde für die anstehenden Verhandlungen die Summe zugesagt
Den Initiativen zufolge wären allerdings „aufgrund der jahrelangen Untätigkeit der Landesregierung allein für die Staatslehrpersonen mindestens 300 Millionen Euro jährlich erforderlich, um das Gehalt auf ein einigermaßen konkurrenzfähiges Niveau zu heben und die von Landesrat Achammer mehrmals angekündigte Angleichung an die Nordtiroler Lehrergehälter zu ermöglichen“, heißt es in der Stellungnahme weiter.
Landeshauptmann Arno Kompatscher hat im Zuge des Treffens mit den Gewerkschaften außerdem erklärt: „Wir gehen auch davon aus, dass während der Verhandlungen – wie in der Sozialpartnerschaft allgemein üblich – keinerlei Mobilisierungs-, Streik- oder Retorsionsmaßnahmen stattfinden.“
Für die Lehrer-Initiativen klingt Kompatschers Aussage wie eine „unverhohlene Drohung“, mit der sie eingeschüchtert werden sollen. Bekanntlich steht die Absicht des Lehrpersonals im Raum, unter dem Schuljahr keine Ausflüge mit Schülern durchzuführen.
„Dieses ‚Angebot‘ können wir nicht ernst nehmen und steigert nur unsere Entschlossenheit, die Protestmaßnahmen umzusetzen“, erklären die Initiativgruppen in ihrer Stellungnahme.
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