Von: mk
Bozen – Der freiheitliche Parteiobmann Andreas Leiter Reber lehnt die Ankündigung der Landesregierung, künftige Initiativen von Unternehmen, Verbänden, Vereinen und ihrer einzelnen Mitglieder auf ihr „ethnisches Konfliktpotenzial“ überprüfen und die Gewährung von Landesbeiträgen davon abhängig machen zu wollen, vehement ab.
„So, wie dies von Landeshauptmann Kompatscher und seinem Lega-Vize Vettorato präsentiert wurde, ist dieses Vorhaben im besten Falle “gut gemeint”, doch äußerst schlecht getroffen, denn es schränkt die Meinungsfreiheit und das freiheitlich demokratische Prinzip der Gleichbehandlung massiv ein. Ob es einem passen mag oder nicht, ethnische Spannungen und Diskussionen auszuhalten, ihren Hintergründen und Auslösern auf den Grund zu gehen, mit ihnen umzugehen und sie zu überwinden, gehört nun mal zu den grundlegenden Aufgaben von Politikern eines Landes, in welchem drei Volksgruppen zusammenleben und das sich als Brücke zwischen zwei großen Kulturräumen verstehen will.“
„Wer in Südtirol wird morgen darüber entscheiden, welche Initiativen als ‘ethnische Provokation’ eingestuft werden? Und was versteht die Landesregierung darunter? Provozieren Menschen, wenn sie ihr Recht auf Verwendung der amtlichen Landessprache in Krankenhäusern oder gegenüber den verschiedenen Polizeieinheiten in Anspruch nehmen wollen? Gibt es für Musikkapellen nun keine Förderungen mehr, wenn sie nicht nach jedem Kaiserjäger-Marsch auch mindestens den Trentatré der Alpini spielen? Sollen Bozner Kulturvereine keine Landesgelder mehr erhalten, deren Mitglieder bei einem Referendum zur Benennung eines Platzes nicht für Friedensplatz, sondern für Siegesplatz gestimmt haben? Keine Förderungen mehr für den Alpenverein, wenn er Wegweiser und Wegmarkierungen mit den gewachsenen Orts- und Flurnamen beschriftet?“, fragt sich Andreas Leiter Reber, der hierzu bereits eine Anfrage an die Landesregierung eingereicht hat.
„Anstelle eines metternichschen Gesinnungstestes nach dem Gusto des Duos Kompatscher/Vettorato erwarten sich unsere Betriebe und ehrenamtliche Vereine von der Landesregierung ganz andere Initiativen. Nachdem der italienische Staat mittlerweile nicht nur unsere Unternehmen, sondern auch unsere Vereine mit einer Unmenge an zusätzlicher Bürokratie erdrückt und das Ehrenamt, auf das wir stolz sind, immer schwieriger macht – sollte die Landesregierung in diesem Bereich kreativ werden“, so Leiter Reber.