Von: luk
Bozen – In der Pressekonferenz nach der Regierungssitzung hat LH Kompatscher auf den Stellenwert der Freiwilligenarbeit in Südtirol und Herausforderungen bei der Reform des Dritten Sektors verwiesen.
Mit Blick auf den Welttag des Ehrenamtes, der vergangenen Sonntag, 5. Dezember, begangen wurde, hat sich Landeshauptmann Arno Kompatscher heute (7. Dezember) zur Lage des Dritten Sektors in Südtirol geäußert. Das Ehrenamt werde mit Recht als eine der wichtigen Säulen der Südtiroler Gesellschaft bezeichnet. Viele Dienste könnten ohne das aktive und freiwillige Engagement der Bürgerinnen und Bürger niemals aufrechterhalten bleiben, unterstrich der Landeshauptmann, in dessen Zuständigkeitsbereich das Ehrenamt und die Vereinstätigkeit fallen. In einer Zeit, in der die Bevölkerung immer älter und die Ressourcen gleichzeitig knapper werden, sei der ehrenamtliche Einsatz für das Gemeinwesen und für die Gesellschaft ein wertvoller und unersetzlicher Dienst. Dies sei durch die derzeitige pandemische Lage noch deutlicher geworden, so Kompatscher.
Anpassung an Kodex des Dritten Sektors
Das Jahr 2021 steht für das Ehrenamt ganz im Zeichen der Anpassung an den neuen staatlichen Kodex des Dritten Sektors. Ziel der Reform sei eine gesamtstaatlich einheitliche Handhabung des Vereinswesens, die Reform bringe eine Reihe von Vorteilen wie günstigere Besteuerungsregelungen und klarere Richtlinien für die Ausübung von Nebentätigkeiten mit sich. “Im Ehrenamt gibt es derzeit allerdings auch Sorge wegen dieser Reform. Doch wir versuchen dies als Land bestmöglich zu begleiten”, betonte der Landeshauptmann. So wurde vor kurzem das neue staatliche Register des Dritten Sektors (RUNTS) aktiviert. In den kommenden Monaten werden die bestehenden Datensätze aus den Landesregistern der ehrenamtlichen Organisationen und der Vereine zur Förderung des Gemeinwesens in das neue Register übertragen. Alle derzeit eingetragenen Vereine, gegen die kein Streichungsverfahren läuft, werden in das neue Register aufgenommen. Damit werde der bürokratische Mehraufwand für die Vereine verringert, hob Landeshauptmann Kompatscher hervor.
Ab Ende Februar 2022 erhalten die eingetragenen Organisationen Zugang zu ihren Profilen im neuen Register, um die eingetragenen Daten zu überprüfen und zu vervollständigen. Den Organisationen wird es zudem möglich sein, verschiedene Dokumente – beispielsweise die Jahresabschlussrechnung und den Tätigkeitsbericht – künftig direkt und digital einzureichen. In der Folge wird das Landesamt für Außenbeziehungen und Ehrenamt prüfen, ob die rund 2300 Vereinssatzungen der eingetragenen Organisationen abgeändert und an das neue System angepasst wurden.
Die Umstellung auf das neue Register wird voraussichtlich innerhalb Herbst 2022 abgeschlossen sein. In Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt DZE werde man versuchen, die ehrenamtlichen Organisationen in dieser Phase bestmöglich zu unterstützen, sicherte der Landeshauptmann zu. “Wir werden weiter daran arbeiten, dass wir uns Schritt für Schritt unseren autonomen Freiraum zurückholen”, zeigte sich Kompatscher zuversichtlich.