Pöder zum Magnago-Vergleich der SVP-Führung

“Magnago war Hartholz und nicht Weichspüler”

Mittwoch, 04. Januar 2017 | 19:35 Uhr

Bozen – “Silvius Magnago war politisches Hartholz, Arno Kompatscher und Philipp Achammer sind politische Weichspüler.” Mit diesen Worten kommentiert der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder den von der  SVP-Führung bemühten Vergleich mit dem verstorbenen Altlandeshauptmann und der Aussage, dass Magnago mit der heutigen SVP-Führung seine Freude hätte.

“Der verstorbene Alt-Landeshauptmann Silvius Magnago und Politiker wie Alfons Benedikter und Peter Brugger haben an einer Festung Südtirol gebaut und nicht an einem Bordell der Beliebigkeiten wie die heutige SVP-Führung um Obmann Philipp Achammer und Landeshauptmann Arno Kompatscher”, so Pöder.

“Die Regierungszeit Magnagos und Benedikters war auch gekennzeichnet durch eine Aufwertung der Arbeiter und Angestellten, den Schutz der Familien sowie Schutz der Landschaft gegenüber Lobby-Interessen. Die heutige Landesregierung macht aus Südtirol ein Freudenhaus der Lobbyinteressen (Bauernbund, Industriellenverband), ein schwieriges Pflaster für die traditionelle Familie sowie ein Schlaraffenland für Zuwanderer”. In der Frage der Südtirolpolitik wirft Pöder der SVP-Führung eine für Südtirol gefährliche Verbrüderung mit Rom vor.

“Magnago und Co. waren gegenüber dem italienischen Staat zumeist  in der Offensive während die heutige SVP-Führung Südtirol in eine Verteidigungsrolle manövriert hat, in der ein Ausbau der Autonomie oder gar eine Festigung jeden Tag aufs neue in Gefahr ist. Der Umgang Kompatschers und Achammers mit der Staatspartei PD und der römischen Regierung ähnelt einer eingetragenen Lebenspartnerschaft, während  Magnago, Benedikter und Co. immer eine misstrauische Distanz gegenüber Rom wahrten”, so der Abgeordnete weiter.

“Allein das FinanzabkommenBozen Rom hat gezeigt, mit welcher Selbstverständlichkeit sich Kompatscher und Achammer bereit erklärten, Südtirol für die Staatsverschuldung mitzahlen zu lassen und auf das von Magnago und Benedikter zementierte 90-Prozent-Prinzip im Rahmen der Finanzautonomie zu verzichten. Südtirol behält heute nicht mehr 90 Prozent der Steuern sondern grad mal 83 Prozent, Tendenz sinkend. Magnago hätte dem Finanzabkommen nie zugestimmt”, so Pöder.

Von: luk

Bezirk: Bozen