Von: sis
Bozen -Rechtzeitig zum Inkrafttreten des Landesgesetzes Raum und Landschaft am 1. Juli sind alle Bauleitpläne und Landschaftspläne zusammengeführt.
Begonnen hat die kartographische Erfassung von Südtirols Flächen analog: Mit Hand und technischen Hilfsmitteln wurden bis in die 1990er Jahre sämtliche Daten für die Raumplanung – Siedlungen, Landschaften, Infrastrukturen und vieles andere mehr – Gemeinde für Gemeinde aufgezeichnet.
Die Digitalisierung erfolgte im Laufe der 1990er Jahre. Doch die unterschiedlichen Informationen wurden in verschiedene Pläne eingetragen: Bauleitpläne, die seit 1972 für alle Gemeinden verpflichtend geführt werden, wurden in eine Karte eingetragen. Landschaft, Schutzgebiete und alle Flächen außerhalb des Siedlungsgebietes wurden in den Landschaftsplänen festgehalten.
Nun sind erstmals alle Daten in einem einzigen digitalen Plan zusammengeführt: dem NewPlan. “Das ist eine wichtige Grundlagenarbeit, die genau zum richtigen Zeitpunkt abgeschlossen worden ist”, sagt die für die Kartographie zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer. Denn mit dem neuen Landesgesetz Raum und Landschaft, das am 1. Juli in Kraft tritt, gilt mit NewPlan erstmals ein digitaler Karteninhalt in Südtirols Raumordnung als rechtlich verbindlich. Bis Ende Juni ist noch die analog festgehaltene Information über die Flächen ausschlaggebend.
Für alle online zugänglich
NewPlanMaps ist eine technische Karte mit Informationen aus der gesamten Landesplanung, aus den Gemeindeverwaltungen, aus der Landschaftsplanung und aus dem Landschaftsschutz. User können verschiedene Informationen herausfiltern. Zur besseren Orientierung am Bildschirm können die Daten auf Wunsch bei der Ansicht auch mit Orthofotos, aktuellen Luftaufnahmen, unterlegt werden. NewPlanMaps ist ein etwas vereinfachtes, dafür für alle Bürgerinnen und Bürger online zugängliches System.
“Wir haben Gemeinde für Gemeinde eingearbeitet”, erklärt Kartograph Giorgio Zanvettor, Leiter des Landschafts- und Rauminformationssystems LARIS. Beim Übertragen wurden die Daten zugleich auch aktualisiert: Nicht immer waren die Informationen aus den getrennt geführten Planungsinstrumenten deckungsgleich. Entscheidend war dabei die Überprüfung, welches die aktuellste Bestimmung war. “Deshalb handelt es sich nicht um ein einfaches Zusammenlegen, sondern tatsächlich um die Harmonisierung der Pläne”, sagt Kartograph Zanvettor. “In der Kartographie gilt: Je öfter man in verschiedene Pläne eine Information eintragen muss, desto höher ist die Fehleranfälligkeit.”
Ständig aktualisierte Informationen
NewPlan wird zudem ständig aktualisiert. Alle Gemeinden erhalten ihren Zugang zum System, um ihre neu beschlossenen Informationen einzutragen. “Dabei haben wir den Eingabe-Editor so gestaltet, dass fehlerhafte Einträge sofort markiert und damit erkannt werden”, so Zanvettor. Die Schaltstelle aber bleibt das Landschafts- und Rauminformationssystem LARIS in der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung: NewPlan zeigt den Kartographen dort etwaige Änderungen an, die Gemeinde informiert, wann genau die jeweilige Änderung in Kraft tritt. Ab dann ist die neue Information für alle in NewPlan ersichtlich.