Von: mk
Bozen – Um das Netzwerken und den internationalen Austausch in der Wissenschaft zu fördern und den Forschungsstandort Südtirol zu stärken, bezuschusst das Land Südtirol die Mobilität von Forschenden. Das Landesamt für Wissenschaft und Forschung hat die sechste Auflage der entsprechenden Wettbewerbsausschreibung veröffentlicht, für die 600.000 Euro zur Verfügung stehen.
600.000 Euro für sechste Wettbewerbsausschreibung
Über die Ausschreibung soll zum einen qualifiziertes Personal mit mindestens zehnjähriger Erfahrung für eine Forschungsarbeit in Südtirol gewonnen werden. Dabei müssen Forscherinnen, zumal Frauen in der Welt der wissenschaftlichen Forschung unterrepräsentiert sind, anstelle der zehn Jahre Erfahrung nur acht Jahre nachweisen. Zum anderen soll Forschenden aus Südtirol ein Forschungsaufenthalt im Ausland ermöglicht werden. In diesem Fall werden vier Jahre Forschungserfahrung vorausgesetzt; damit soll es jungen Forschenden ermöglicht werden, Erfahrung im Ausland zu holen. Unterstützt werden – nach Prüfung durch eine Fachkommission – Projekte aller Fachdisziplinen mit einer Dauer von mindestens sechs bis maximal 24 Monaten. Die Anträge um Landesförderung stellen dabei die jeweiligen Südtiroler Forschungseinrichtungen über ihre gesetzlichen Vertretenden, wofür diese bis zum 3. Mai 2023 (16.00 Uhr) Zeit haben.
Besonderes Augenmerk auf Forscherinnen
Das Land Südtirol hatte 2018 erstmals einen Wettbewerb für die Förderung der Mobilität von Forschenden ausgeschrieben. Mittlerweile sind auch Projekte von Forschenden förderungsberechtigt, die sich im Rahmen von staatlichen und internationalen Programmen – wie dem Marie-Sklodowska-Curie-Programm (MSCA) – in Südtirol aufhalten und ihren Aufenthalt und ihre Forschungstätigkeit verlängern wollen.
Wettbewerb 2022: Förderzusagen für sechs Projekte
Im vergangenen Jahr wurden sechs Projekte zur Förderung zugelassen. Bei fünf davon handelt es sich um Projekte von Forschenden aus dem Ausland, die in Südtirol bei Eurac Research (drei) und an der Freien Universität Bozen (zwei) arbeiten. Eine Forscherin des Eurac-Instituts für Erdbeobachtung wird hingegen in der Schweiz forschen. Drei Wissenschaftler und drei Wissenschaftlerinnen forschen in den Bereichen der Linguistik, der Computer- und Wirtschaftsingenieurswissenschaften, von Minderheiten und Migration, der Biologie und der Biodiversität. Das Land wird die sechs Projekte mit insgesamt 665.000 Euro fördern.
“Südtirols Förderung der Mobilität von Forschenden zeigt Wirkung”, betont Landeshauptmann Arno Kompatscher, der in der Landesregierung für Forschung, Innovation und Universität zuständig ist. “Es ist gelungen, unser Forschungsnetzwerk zu erweitern, brillante junge Köpfe mit beispielhaftem akademischem Lebenslauf zu gewinnen und Südtirol als Forschungs- und Wissenschaftsstandort zu stärken. Dabei gilt den Forscherinnen, für die eine akademische und wissenschaftliche Karriere oft hürdenreich ist, ein besonderes Augenmerk”, sagt Landeshauptmann Kompatscher.
Informationen: https://www.provinz.bz.it/mobilitycall