Kritik der Initiativgruppe Nosc Cunfin

Monte Pana – Saltria: “Kein partizipativer Prozess”

Dienstag, 17. September 2024 | 10:43 Uhr

Von: luk

Gröden – Seit April 2024 arbeitet eine Arbeitsgruppe, die im Rahmen des Masterplans Vision Gherdëina zur Vernetzung der Skigebiete Gröden und Seiser Alm gebildet wurde. Diese Gruppe wurde durch einen Beschluss der Gemeinden St. Christina und Kastelruth ins Leben gerufen, um die Verbindung der Skizonen Seiser Alm und Monte Pana-Ciampinoi-Sellajoch zwischen Saltria und Monte Pana zu untersuchen.

In der vierten und letzten Sitzung am 14. Juni 2024 stimmten die 17 ernannten Mitglieder der Arbeitsgruppe mit einem äußerst knappen Ergebnis von neun zu acht Stimmen über den Erhalt der aktuellen Busverbindung oder die mögliche Errichtung einer neuen Liftanlage ab. Der abschließende Bericht dieser Arbeitsgruppe wurde Ende Juni den beiden Gemeinden zur Veröffentlichung übermittelt. Allerdings sei seitdem nichts weiter geschehen – die Veröffentlichung des Berichts bleibe aus, und somit sei die Arbeit der Gruppe noch immer nicht abgeschlossen, so die Initiativgruppe Nosc Cunfin.

“Fehlende Transparenz und Beteiligung”

“Die Bürgerinnen und Bürger der fünf betroffenen Gemeinden haben bislang keine offiziellen Informationen über den Verlauf oder den aktuellen Stand der Diskussion erhalten. Ihnen wird vorerst die Möglichkeit verwehrt, Einwände oder Vorschläge zu diesem wichtigen Thema einzubringen. Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass die grundlegende Frage, ob überhaupt eine neue Verbindung zwischen Monte Pana und Saltria erforderlich ist, innerhalb der Arbeitsgruppe nicht ausreichend diskutiert wurde. Stattdessen erhielten die Proponenten und deren Experten in den ersten drei Treffen unverhältnismäßig viel Redezeit, was den Verdacht nahelegt, dass vorrangig deren Interessen berücksichtigt wurden”, so die Initiativgruppe Nosc Cunfin.

Kritik an der Zusammensetzung der Arbeitsgruppe

Während des Arbeitsprozesses haben sich die Gemeinden Wolkenstein und St. Ulrich klar gegen eine neue Verbindung in diesem sensiblen Gebiet ausgesprochen. Auch die Vertreter von St. Christina stimmten im Sinne einer nachhaltigen touristischen Entwicklung gegen eine Erschließung durch eine neue Liftverbindung.

“Es bleibt unklar, warum die Veröffentlichung des Abschlussberichts weiterhin verzögert wird. Die Zusammensetzung und Arbeitsweise der Arbeitsgruppe wirft viele Fragen auf, und der bisherige Prozess kann nicht als partizipativ bezeichnet werden. Mitentscheidungsrechte und transparente Informationen wurden den Bürgern vorenthalten”, so Nosc Cunfin.

Forderung nach Bürgerbeteiligung

“Die Bewohner von Kastelruth, Wolkenstein, St. Christina, St. Ulrich und Lajen warten darauf, ihre Einwände nach der Veröffentlichung des Berichts einbringen zu können. Gleichzeitig wächst der Druck der Proponenten auf die Politik, teils bis hin zu Einschüchterungen gegenüber Einzelpersonen. Die Mehrheit der Bevölkerung möchte, dass die Cunfin-Böden und das Jendertal unterhalb der Langkofelgruppe als unberührte Landschaft und Ruhezone ohne touristische Erschließung erhalten bleiben. Diese Gebiete sollten als Pufferzonen zwischen stark frequentierten Skigebieten dienen und die Biodiversität sowie die Trinkwasserquellen schützen. Es wird gefordert, dass die Bevölkerung endlich mittels einer Volksbefragung über die zukünftige Entwicklung dieser Gebiete entscheiden kann. Wir erwarten nun die Antwort auf unseren Antrag zur Akteneinsicht, den wir am 10. September 2024 bei den Gemeinden Kastelruth und St. Christina eingereicht haben”, so die Initiativgruppe.

Bezirk: Salten/Schlern

Kommentare

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1 Kommentar auf "Monte Pana – Saltria: “Kein partizipativer Prozess”"


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monia
monia
Superredner
17 Tage 9 h

Wenn wir wirklich JEDEN und ÜBERALL mitbestimmen lassen wollen dann können wir gleich zusammenpacken! A Wahnsinn!

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