Kommentar

Mühlwalder Schilderkrieg

Donnerstag, 20. Juli 2017 | 10:32 Uhr

Bozen/Mühlwald – Hohe Wellen schlug die Eigeninitiative einer kleinen Pustertaler Gemeinde, die die alten Holzschilder gegen neue Schilder aus Metall ausgetauscht hatte.

Aber nach jahrelangen vergeblichen Bemühungen, die alten verlotterten Wanderschilder loswerden, machte die kleine Berggemeinde Mühlwald ernst und schraubte ihre eigenen wetterfesten Schilder an die Stangen. Beim AVS war man erzürnt und fand eine ganze Reihe von Gründen – SüdtirolNews berichtete – warum die „Mühlwalder Schilder“ sofort wieder abmontiert gehörten.

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Aber muss sich der Alpenverein nicht selbst an die Nase fassen? Eigeninitiative war dem AVS nie fremd, wie das eigenmächtige Anbringen von einsprachigen Schildern vor einigen Jahren gezeigt hatte. Damals hatte sich der AVS auch nicht um Vereinheitlichung oder die Meinung anderer geschert. Die Wanderer selbst scheinen mit den gut sichtbaren und langlebigen Schildern, die in der Schweiz und Österreich längst üblich sind, recht zufrieden zu sein. Einverstanden, dass im ganzen Landl die Wanderbeschilderung einheitlich sein soll. Dazu müsste man nur das Mühlwalder Modell umsetzen.

Anstatt die beleidigte Leberwurst zu spielen und geharnischte Briefe zu schreiben, sollte sich der AVS mit dem Land und den Gemeinden lieber an einem Tisch setzen und konstruktiv mithelfen, endlich ein im benachbarten Ausland längst erfolgreiches Konzept umzusetzen.

In Mühlwald ist das im Kleinen bereits gelungen.

Von: ka

Bezirk: Bozen, Pustertal