Von: luk
Bozen – Zweimal pro Woche ein Selbsttest mit den sogenannten Nasenflügeltests als Pre-Screening: Dieses Konzept soll der Südtiroler Arbeits- und Wirtschaftswelt möglichst bald einen Neustart ermöglichen. Den Vorschlag machte die Landesregierung – vertreten durch Landeshauptmann Arno Kompatscher sowie die Landesräte Thomas Widmann, Philipp Achammer und Arnold Schuler – heute Vormittag den Sozialpartnern im Rahmen einer gemeinsamen Videokonferenz.
Konkret könnte das bereits in den Schulen erprobte Pilotprojekt auch in den Privatbetrieben und in der öffentlichen Verwaltung angewandt werden, erklärte der Landeshauptmann beim Treffen mit den Vertretern der Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände: “Oberstes Ziel ist es, die Existenz der Betriebe und die Arbeitsplätze zu sichern, denn weitere Schließungen können sie sich nicht mehr leisten.” Dazu bedürfe es einer gemeinsamen Anstrengung: “Die Tests müssen regelmäßig erfolgen: Dann können wir die Infektionsherde rechtzeitig erkennen, das Infektionsgeschehen somit unter Kontrolle halten und für einige Monate mit dem Virus leben, bis dann ein Großteil der Bevölkerung geimpft sein wird.”
Die Sozialpartner hatten zwar einige Bedenken zur praktischen Umsetzung, zeigten sich aber bereit, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Daher wird die Generaldirektion des Landes nun in kürzester Zeit eine Arbeitsgruppe einberufen, um ein Sicherheitsprotokoll zur Arbeit zu erarbeiten. Ziel ist eine Vereinbarung auf Landesebene, damit das Projekt aus rechtlicher Sicht auf solide Beine gestellt werden kann.
Beim heutigen Treffen wurde klargestellt, dass das Screening nicht nur in der Privatwirtschaft – in der bereits jetzt die Möglichkeit der Antigentests besteht – zum Einsatz kommt, sondern auch in der öffentlichen Verwaltung. Personen mit einem positiven Ergebnis des Nasenflügeltests müssen sich danach zur Bestätigung Antigen- oder einem PCR-Test unterziehen. Die Betriebe müssen die Kosten des Testprojekts selbst übernehmen, können die Testkits aber zum Selbstkostenpreis ankaufen.
Wie Kompatscher betonte, “verfolgt das Gesundheitsministerium unsere Strategie mit großem Interesse, und auch andere italienische Regionen wie Venetien, Emilia-Romagna und Friaul-Julisch-Venetien bewegen sich in die gleiche Richtung. Ich rufe die Wirtschaft – und in der Folge selbstverständlich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf, an diesem Projekt aktiv teilzunehmen”.