Leistbares Wohnen im Fokus

Naturnser Gemeinderat hält Klausur ab

Freitag, 12. September 2025 | 08:52 Uhr

Von: mk

Naturns – Die Naturnser Gemeinderätinnen und Gemeinderäte haben vor kurzem ihre jährliche Klausur durchgeführt und sich in deren Rahmen ausführlich mit wichtigen zukünftigen Anliegen, wie dem Gemeindeendwicklungsprogramm, den Großprojekten und auch dem Thema Wohnen auseinandergesetzt.

Erstmals in neuer Zusammensetzung traf sich der Gemeinderat zu einer Klausur, um ausgiebig einige wichtige Themen zu vertiefen. Gemeinsam mit den Gemeinden Partschins, Plaus und Schnals hat Naturns nach intensiver Aufarbeitung und zahlreichen Beteiligungselementen mit Bürgerinnen und Bürgern das Gemeindeentwicklungsprogramm (GEP) eingereicht und eine einstimmig positive Bewertung durch die Kommission der Landesabteilung Raum und Landschaft erhalten. Nun wurden den Rätinnen und Räten die unterschiedlichen Stellungnahmen zum GEP erläutert und entsprechende Maßnahmen vorgestellt. Federführend war dabei in Zusammenarbeit mit den externen Experten der Firma Kommunaldialog der Naturnser Vizegemeindesekretär Philipp Fliri. „Es wurden von Seiten der Bürger sieben Eingaben vorgebracht, die wir im neuen Vorschlag für den Gemeinderat auch berücksichtigen würden“, führte Fliri aus und erklärte die einzelnen Änderungsvorschläge. Das überarbeitete Programm wird voraussichtlich bei der nächsten Sitzung des Gemeinderates am Montag, 29.09. zur Abstimmung gebracht.

Anschließend gab Bürgermeister Zeno Christanell unter dem Motto „Der Mensch im Mittelpunkt“ einen Überblick zu den laufenden und neu geplanten Großprojekten der Gemeinde und vor allem zu deren Finanzierbarkeit. „Es ist uns wichtig, dass wir mit den finanziellen Ressourcen der Gemeinde sehr bedächtig haushalten und auch Spielräume einplanen, um flexibel zu sein. Gleichzeitig wollen wir die Schulden abbauen und keine neuen aufnehmen“, hob Christanell hervor. Im Großen und Ganzen sei man aufgrund des erfolgreichen Konsolidierungskurses sehr gut unterwegs und es werde auch in Zukunft einiges möglich sein. Dabei muss aber vor allem darauf Wert gelegt werden, dass für die Instandhaltung der zahlreichen bereits vorhandenen öffentlichen Strukturen genügend Geld zur Verfügung steht. So sind in den nächsten Jahren größere Maßnahmen bei der Erlebnistherme, beim Trinkwasser- und Fernwärmenetz sowie bei den kompletten Infrastrukturen in der Gewerbezone Stein und für die Generalisierung des Fußballplatzes notwendig. Bei den neuen Vorhaben stehen der Neubau des Recyclinghofs, der Umbau des Probelokals der Musikkapelle inklusive der Erweiterung der Musikschule und die Gestaltung der westlichen Dorfeinfahrt ganz oben auf der Prioritätenliste. Der Großteil der Umweltgelder wird für die Verlegung der Hochspannungsleitung in Kompatsch eingeplant. Auf Fragen zu den jeweiligen Projekten gaben die zuständigen Gemeindereferenten detaillierte Auskünfte.

Ein weiterer Schwerpunkt der Lokalpolitik ist das Thema Wohnen. Bürgermeister Christanell gab den Gemeinderäten anhand der detaillierten Analyse aus dem GEP einen Überblick zu den Leerständen und den restlichen Wohnimmobilien. Dabei ergab die genehmigte Erhebung zum Stichdatum 2024 insgesamt nur 13 leerstehende Immobilien, was laut den Experten der Kommunaldialog deutlich unter dem Schnitt vergleichbarer Orte liege und absolut „gesund“ sei. Bürgermeister Zeno Christanell zeigte dann die bisherigen Maßnahmen des Gemeinderates auf, durch welche Wohnimmobilien größtmöglich für den örtlichen Wohnbedarf zur Verfügung gestellt werden sollten. Unter anderem hat der Rat schon seit längerem die Hebesätze der Gemeindeimmobiliensteuer (GIS) für nicht dauerhaft besetzte Wohnung sowie Zweit- und Ferienwohnungen auf das Maximum angehoben. „Außerdem wurden in den letzten fünf Jahren, so wie es nun auch das Landesgesetzt vorschreibt, alle ausgewiesenen Wohnbauzonen zu 100% Ansässigen vorbehalten“, unterstreicht der Naturnser Bürgermeister. Neue Mischzonen für Ansässige sind derzeit am Etschufer geplant. Daneben konnte gemeinsam mit der Arche im KVW bereits ein Wohnbauprojekt mit 15 Wohnungen umgesetzt werden, bei dem der durchschnittliche Preis für die Wohnungen bei rund 3.000 Euro pro Quadratmeter Konventionalfläche liege. Auch wurden kürzlich 9 Einheiten für das „Betreute Wohnen“ übergeben und durch die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt 5 „Trainingswohnungen“ zur Verfügung gestellt. Man sei ebenfalls im Austausch mit dem Wohnbauinstitut, um neue Sozialmietwohnungen und Wohnungen zum bezahlbaren Mietzins zu planen.

Gleichzeitig fand eine Bekanntmachung zur Markterhebung von Wohnungen mit Preisbindung statt, bei der zwei interessierte Bauträger Projekte vorlegten, welche nun evaluiert werden. „Vor allem wollen wir aber im Bestand weiter verdichten, das ist grundschonend und in der Regel am günstigsten sowie in Form des Mehrgenerationenwohnens auch sozial am sinnvollsten“, meint Christanell. In diesem Sinne hat der Gemeinderat schon eine Reihe Anpassungen an bestehenden Durchführungsplänen vorgenommen und gezielt Baudichten erhöht. Das soll auch durch den neu zu erarbeitenden Gemeindeplan weitergeführt werden.

Bezirk: Burggrafenamt

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