Von: mk
Ostritz – Die deutschsprachige militante Neonazi-Szene hat sich am Wochenende um den 20. April getoffen, um Hitlers Geburtstag beim rechtsextremen „Schild und Schwert“-Festival im sächsischen Ostritz zu feiern. Mit dabei waren auch mindestens sieben Südtiroler aus dem Raum Meran und Naturns – gut zu erkennen an den T-Shirts mit der Aufschrift „Division Südtirol“- und „Ultrarechts Südtirol“-Aufdrucken. Einige waren schon letztes Jahr beim Neonazi-Treffen in Themar dabei gewesen.
„Hier scheint es nach wie vor beste Verbindungen zur Szene in der BRD zu geben“, so die Antifa Meran. Treffen dieser Art seien keine Unterhaltungsveranstaltungen, sondern für die Neonazi-Szene wichtige Vernetzungstreffen, bei denen Informationen ausgetauscht, Kontakte geknüpft, Verbindungen hergestellt und Aktionen initiiert oder beworben würden.
Auffällig war die starke Präsenz von Symbolen neonazistisch-terroristischer Gruppen wie “C18” (“Combat 18”), des bewaffneten Arms des verbotenen Netzwerks “Blood and Honour”.
„Wieder einmal wird deutlich, dass auch in Südtirol massiver Handlungsbedarf besteht“, erklärt die Antifa Meran, „die Neonazis, die an diesen Treffen teilnehmen, können nicht – wie so oft in der Vergangenheit geschehen – als ‘Lausbuben’ abgetan werden. Die zum Teil regelmäßige Teilnahme an internationalen Vernetzungstreffen verdeutlicht, wie gut Südtiroler Neonazis in die militante Szene eingebunden sind. Daher ist auch vor Ort von einem nicht zu unterschätzenden Gefahrenpotential auszugehen, dem es endlich zu begegnen gilt.“
Die rund 1.000 Teilnehmer in Ostritz kamen vor allem aus Deutschland und Österreich, es spielten einschlägig bekannte Bands wie “Die Lunikoff-Verschwörung” und “Kategorie C”. Im Zuge der Veranstaltung kam es zu “Heil Hitler”-Rufen, der Verherrlichung von NS-Gruppen und des Terrornetzwerks “Blood and Honor” sowie zu Angriffen auf die Presse und Demonstranten.