Zohran Mamdani geht als Favorit ins Rennen

New Yorker wählen neuen Bürgermeister

Dienstag, 04. November 2025 | 10:36 Uhr

Von: APA/AFP/Reuters

In New York wird am Dienstag ein neuer Bürgermeister gewählt. Als Favorit geht Zohran Mamdani vom linken Flügel der Demokratischen Partei ins Rennen. Bei einem Wahlsieg wäre der 34-Jährige der erste bekennende Muslim in dem Amt. Er versprach im Wahlkampf Initiativen für ein “bezahlbareres” Leben in der Metropole mit gut acht Millionen Einwohnern. Gegen Mamdani tritt Andrew Cuomo, Ex-Gouverneur des Staates New York, an. Dritter im Rennen ist der Republikaner Curtis Sliwa.

Der Demokrat Cuomo war Mamdani in der Vorwahl unterlegen und kandidiert nun als Unabhängiger. Sliwa gilt laut Umfragen allerdings als chancenlos. Zudem finden am Dienstag in den US-Staaten Virginia und New Jersey Gouverneurswahlen statt. Sie gelten als Stimmungstest für die Republikaner von US-Präsident Donald Trump.

Trump-Anhänger sollen für demokratischen Politiker stimmen

Trump hat für den Fall eines Sieges von Mamdani New York mit einer Kürzung von Geldern der US-Regierung gedroht. Er werde dann höchstwahrscheinlich keine Mittel aus Washington mehr bereitstellen, die über das gesetzliche Minimum hinausgingen, schrieb Trump am Montag auf seiner Plattform Truth Social. Zugleich rief er seine Anhänger dazu auf, für Cuomo zu stimmen: “Ob Sie Andrew Cuomo persönlich mögen oder nicht, Sie haben wirklich keine Wahl. Sie müssen für ihn stimmen.”

Mamdani reagierte spöttisch. “Herzlichen Glückwunsch”, schrieb er an Cuomo gerichtet auf Instagram, “ich weiß, wie hart Sie dafür gearbeitet haben”. Cuomo selbst sagte am Montag vor Unterstützern in New York: “Er ist nicht für mich, sondern gegen Mamdani.”

Trump begründete seinen außergewöhnlichen Appell für einen Demokraten damit, dass eine Stimme für seinen Parteifreund Sliwa nur Mamdani helfe. Den aus Uganda stammenden Mamdani, der sich selbst als demokratischen Sozialisten beschreibt, hat Trump wiederholt als Kommunisten bezeichnet. Der Präsident hat während seiner zweiten Amtszeit wiederholt damit gedroht, Bundesmittel wegen politischer Meinungsverschiedenheiten zu streichen.

Demokrat: Trump fühlt sich bedroht

Mamdani entgegnete im Interview mit dem Sender CNN, der US-Präsident fühle sich durch seine Kandidatur bedroht. Genau wie Trump habe er in seinem Wahlkampf die Krise im Leben der New Yorker Arbeiterklasse und die gestiegenen Lebenshaltungskosten adressiert, sagte Mamdani. “Aber im Gegensatz zu ihm werden wir tatsächlich etwas dagegen unternehmen. Und das ist ein Kontrast, den er nicht ertragen kann.”

Auch Tech-Milliardär Elon Musk rief auf der Plattform X zur Wahl Cuomos auf. “Bedenken Sie, dass eine Stimme für Curtis in Wirklichkeit eine Stimme für Mumdumi, oder wie auch immer er heißt, ist”, postete er, wobei er Mamdanis Namen offenbar bewusst falsch schrieb. Musk hatte im vergangenen Jahr mehr als 250 Millionen Dollar (217,13 Mio. Euro) für Trumps Wahlkampf gespendet und war in den ersten Monaten von Trumps Amtszeit ein enger Vertrauter des Präsidenten, bis es zu einem öffentlich ausgetragenen Bruch kam. Zuletzt näherten sich Trump und Musk wieder etwas an.

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