Von: mk
Bozen – Nach dem Besuch von Wissenschaftlern und Verwaltern im September wurde gestern eine zweite Delegation aus Gagausien im Landtag empfangen. An der Spitze der Delegation aus der autonomen territorialen Einheit in Moldawien standen Gouverneurin Irina Vlah und Parlamentspräsident Vladimir Cȋssa, begleitet vom Leiter der Abteilung für Außenbeziehungen Vitali Vlah, der Leiterin der Rechtsabteilung im Parlament Iana Covalenco, dem OSZE-Vertreter in Moldawien David Gullette sowie der italienischen Botschafterin in Moldawien Valeria Biagiotti. Empfangen wurden sie von Landtagspräsident Roberto Bizzo, Präsidialsekretärin Maria Hochgruber Kuenzer und der Abgeordneten Tamara Oberhofer.
Präsident Bizzo gab einen Überblick über Geschichte und Besonderheiten unserer Autonomie und bezeichnete diese als fortschrittlichsten Minderheitenschutz in Europa sowie als gelungene Umsetzung von Art. 6 der Verfassung. Die gagausische Autonomie ist erst 23 Jahre alt, erklärte Irina Vlah, und noch immer werde mit dem Staat über Kompetenzen verhandelt.
Die Delegation erkundigte sich unter anderem über die Rolle der Region – und wurde von Bizzo auch über die derzeitige Debatte zur Reform dieser Institution unterrichtet – sowie über Parteienlandschaft und parlamentarische Arbeit in Südtirol. In Gagausien gibt es keine lokalen Parteien, aber durch das Wahlkreissystem sind auch unabhängige Kandidaten möglich, berichtete Präsident Cȋssa und fragte schließlich, ob die Abgeordneten hierzulande auch einem Beruf nachgehen. Politik, meinte Bizzo, ist eine Aufgabe, der man seine ganze Zeit widmen muss.