Kritik an Boschi-Nominierung

Parlamentswahl: “Der letzte Akt im Trauerspiel”

Donnerstag, 25. Januar 2018 | 16:20 Uhr

Bozen – Die Bezirksgruppe Unterland/Überetsch der Süd-Tiroler Freiheit verurteilt die Ränkespiele im Wahlkreis Bozen-Unterland auf das Schärfste. “Dass Maria Elena Boschi morgen offiziell zur Kandidatin für Bozen und das Unterland nominiert wird, ist für die Süd-Tiroler Freiheit ein Skandal. Und es ist der letzte Akt in einem Trauerspiel, das sich Wahlgesetz nennt.”

Maria Elena Boschi wird morgen vom nationalen PD zur Kammerkandidatin im Wahlkreis Bozen-Unterland nominiert. Für die Bezirksgruppe Unterland/Überetsch der Süd-Tiroler Freiheit ist dies aus mehreren Gründen ein Affront: „Es ist ein Bruch mit einer langen Tradition, denn der Wahlkreis Bozen-Unterland wurde geschaffen, um einem italienischen Süd-Tiroler die Chance zu geben ins Parlament zu kommen“, zeigt Stefan Zelger von der Bezirksgruppe auf. „Dass den Unterlandlern nun Boschi vorgesetzt wird, setzt dem ganzen noch die Krone auf!“

Denn für Zelger ist Boschi aufgrund ihrer Haltung zur Autonomie und einer mutmaßlichen Verstrickung in einen Bankenskandal nicht tragbar: „Sie war mit Renzi die größte Verfechterin der Verfassungsreform. Eine Zentralistin erster Güte. Und sie hat in der jüngeren Vergangenheit vehement die Abschaffung der Autonomien gefordert!“ 2014 als Ministerin meinte Boschi: „Non è il momento propizio, ma sarei favorevole alla soppressione delle autonomie speciali“. Und nur zwei Jahre vorher: „Via le province, trasformate in enti di secondo livello e via le regioni a statuto speciale”.

Dass man “durch das neue Wahlgesetz mit der SVP gleichzeitig eine Autonomiefeindin wählt”, ist für die Süd-Tiroler Freiheit an Absurdität kaum zu überbieten. „Es zeigt gleichzeitig aber auch, wie undemokratisch dieses Wahlgesetzt ist. Für die Opposition macht es eine Kandidatur aussichtslos und dem Wähler wird die Möglichkeit genommen, Personen zu wählen. Stattdessen werden Kandidaten von Renzis Gnaden von irgendwo aus Italien als Süd-Tiroler Kandidaten verpackt. Es ist ein Trauerspiel“, kritisiert die Bezirksgruppe der Süd-Tiroler Freiheit abschließend.

Von: luk

Bezirk: Überetsch/Unterland