Rechte im Autonomiestatut verankert

Renzler: „Deutsche Schulen müssen deutsche Sprache und Kultur garantieren“

Montag, 27. März 2023 | 16:34 Uhr

Bozen – Der SVP-Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler klinkt sich in die letzthin entfachten Schulpolemiken ein. „Es muss garantiert werden, dass Kinder deutscher Muttersprache eine deutsche Schule besuchen können und es muss diesen Kindern möglich sein, dort die bestmögliche Ausbildung in ihrer Muttersprache zu erhalten“, betont Renzler in einer Aussendung.

Nur rund ein Fünftel der Bevölkerung Bozens ist deutschsprachig und dennoch werden im kommenden Schuljahr mehr als die Hälfte der Kinder der Landeshauptstadt die erste Klasse einer deutschsprachigen Grundschule besuchen. „Das kann und darf so nicht sein“, betont Renzler.

Diese Entwicklung sei besorgniserregend und sage viel über die Handhabung bei der Einschreibung der Kinder in die Bozner Grundschulen aus. „Hier muss unbedingt eine Lösung gefunden werden, die auch im Sinne der deutschsprachigen Schüler ist. Die Kinder haben ein Anrecht auf die Pflege ihrer kulturellen Wurzeln und das korrekte Erlernen ihrer Muttersprache sowie darauf, dass der Unterricht in allen Fächern außer Italienisch zur Gänze in ihrer deutschen Muttersprache erfolgt“, so Renzler. Eine der ureigensten Aufgaben der Schule sei nämlich, ein Treffpunkt der eigenen Sprache und Kultur zu sein und es dürfe nicht sein, dass deutschsprachige Eltern ihre Kinder in Schulen anderer Gemeinden einschreiben müssen, um ihren Kindern dieses verfassungsrechtliche Prinzip garantieren zu können.

„Es kann und darf nicht sein, dass den deutschsprachigen Bürgern der urbanen Zentren ein so Grundrecht verwehrt wird. Bis auf Gegenbeweis sind wir deutschsprachige Südtiroler immer noch eine sprachliche Minderheit in einem italienischsprachigen Nationalstaat, deren Schutz international verankert ist und von der italienischsprachigen Bevölkerung Südtirols akzeptiert und respektiert werden muss“, führt Helmuth Renzler aus.

“Nein zu Sprachexperimenten an Schulen”

Im Zuge der aktuellen Diskussionen regen einige politische Vertreter eine probeweise Einführung von mehrsprachigen Schulen als zusätzliches Bildungsangebot an. „Die Kinder dürfen nicht als Versuchskaninchen für irgendwelche Schulexperimente herhalten. Außerdem läuft man so Gefahr, die Rechte zu untergraben, die uns deutschsprachigen Südtirolern vor vielen Jahrzehnten zugestanden wurden. Wir müssen uns unbedingt gegen die derzeitigen Entwicklungen wehren und unsere Kinder vor einer mangelhaften Ausbildung schützen“, warnt Renzler.

Rechte im Autonomiestatut verankert

Der Artikel 19 des Südtiroler Autonomiestatuts besagt, dass der Unterricht in der Provinz Bozen in den Kindergärten, Grund- und Sekundarschulen in der Muttersprache der Schüler, das heißt in italienischer oder deutscher Sprache, von Lehrkräften erteilt wird, für welche die betreffende Sprache ebenfalls die Muttersprache ist.

„Wir müssen darauf achten, dass diese Rechte nicht verloren gehen. Deshalb müssen wir uns mit Nachdruck für die bestmögliche Ausbildung unserer Kinder in der eigenen Muttersprache einsetzen“, fasst Helmuth Renzler zusammen, der auch zusichert, sich bei jeder Gelegenheit für eine bestmögliche Ausbildung der deutschsprachigen Kinder einsetzen zu werden.

Von: mk

Bezirk: Bozen