Der Terror war zu viel für das Herz der kleinen Elya

Russische Bomben: Sechsjährige stirbt an Herzinfarkt

Montag, 16. Januar 2023 | 08:02 Uhr

Von: mk

Avdiivka – Nicht nur Raketen, die auf Hochhäuser stürzen, töten Zivilisten in der Ukraine. Der russische Terror fordert auch auf indirekte Weise Opfer: Ein sechsjähriges Mädchen, das im Oblast Donezk in der Nähe zur russischen Grenze lebte, hat einen Herzinfarkt erlitten und ist daran verstorben.

Die ukrainische Botschaft im Vatikan hat die Nachricht des Todes verbreitet. Das Herz der kleinen Elya hat den russischen Bomben offenbar nicht standgehalten, die seit fast einem Jahr auf die Ukraine niederprasseln.

Die Sechsjährige lebte in der Stadt Avdiivka nur fünf Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Offenbar waren die Angst und die Gewalt, die sie tagtäglich miterlebte zu viel für ihr Gemüt und wohl auch für ihren Körper.

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Gemeinsam mit ihrer Familie wohnte sie in einem Kellergeschoss, um Schutz vor den Bomben zu suchen. Das Kind war im Prinzip ständiger Bedrohung ausgesetzt. Elya hat den Herzinfarkt mitten in der Nacht erlitten und ist daran verstorben.

Bei einem Herzinfarkt werden eines oder sogar mehrere Herzkranzgefäße durch Gerinnsel vollständig verstopft. Das dahinterliegende Herzmuskelgewebe wird nicht mehr mit Blut versorgt und stirbt innerhalb kürzester Zeit nach und nach ab. Abgestorbene Herzmuskelzellen regenerieren sich nicht mehr, sie vernarben und können die Funktion des Herzens einschränken (sogenannte Herzinsuffizienz) oder es sogar vollständig zum Erliegen bringen.

Dass Personen unter 30 einen Herzinfarkt erleiden, gilt als selten. Einer aktuelleren Studie zufolge treten in Wohlstandsländern in der Regel am meisten Herzinfarkte bei Männern im Alter zwischen 68 und 76 Jahren auf. Bei Frauen wurden am meisten Herzinfarkte vor allem im Alter zwischen 76 und 84 Jahren erfasst.

Neben einem angeborenen Risiko oder bestimmten Erkrankungen gilt auch bestimmtes Verhalten als Ursache für einen Herzinfarkt, wie etwa zu wenig Bewegung, Rauchen, Übergewicht sowie einseitige und fettreiche Ernährung. Aber auch Bluthochdruck und Stress gelten als Risikofaktoren.