LR Achammer will Lösung herbeiführen

Sprachenstreit an Schulen: Sprachkurse auch für Eltern

Mittwoch, 29. März 2023 | 08:57 Uhr

Bozen – Bildungslandesrat Philipp Achammer arbeitet an einer Lösung für den Sprachenstreit an den Schulen. In Bozen gab es kürzlich an zwei Schulen im Viertel Gries Diskussionen.

Zunächst, weil ein Kind – wie es zunächst hieß – an der Mittelschule Stifter abgelehnt worden sein soll. Später wurde dann klargestellt, dass den Eltern nur empfohlen wurde, das Kind nicht einzuschreiben – aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse.

An der Grundschule Gries sorgte hingegen ein Schreiben zum Elternsprechtag für erregte Gemüter, weil es darin hieß, dass der Sprechtag in deutscher Sprache abgehalten wird. Eltern, die nicht der deutschen Sprache mächtig sind, hatten aber die Möglichkeit, jemanden zum Übersetzen mitzubringen.

Der “Sprachenstreit” an deutschen Schulen wurde auch im gesamtstaatlichen Fernsehen diskutiert. Landesrat Achammer will nun für klare Regeln sorgen, berichtet die Zeitung Alto Adige.

So soll es in den Schulen vor der Einschreibung verpflichtende Beratungsgespräche für die Eltern geben, wenn ein Kind nicht gut deutsch spricht. Außerdem sollen auch die Eltern in die Pflicht genommen werden. Damit sie ihr Kind abseits der Schule unterstützen können, sollen es auch für sie Sprachkurse geben. Falls nötig müssen die Eltern auch für Sprachkurse, Nachhilfe und Sommer-Angebote für ihr Kind sorgen, damit es in der Schule mitkommt.

Achammer hat seine Vorschläge mit den Führungskräften der Schulen in den betroffenen Gemeinden besprochen und gestern der Landesregierung vorgelegt, sie müssen aber noch genehmigt werden und sie sollen für die Schulen in allen drei Landessprachen gelten.

Ein weiterer Punkt im Omnibus-Gesetz: In den Schulen in Südtirol soll es keine Noten mehr unter “4” geben. Damit war Landesrat Achammer italienweit im Gespräch. Unklar ist, ob Rom diese Bestimmung anfechten wird.

SVP-Obmann: Klare Regeln für deutsche Schule

“Die deutsche Schule brauche klare Regelungen zur Integration und Förderung ausländischer Schüler.” Die Zielsetzung der deutschen Schule dürfe nicht zu Lasten der deutschen Schüler verwässert werden. Dies erklärte gestern SVP-Obmann LR Philipp Achammer beim Vortrag vor dem Club der ehemaligen Mandatare der SVP. Darum habe er einen Gesetzesentwurf ausgearbeitet, der praktikable Regeln und Maßnahmen für die Aufnahme von Einwandererkindern in die deutsche Schule vorsehe. “Eltern, die ihre Kinder in deutsche Schulen einschreiben wollen, müssten selber zu Sprachkursen in der Unterrichtssprache bereit sein. Auch ein verpflichtendes Aufnahmegespräch für den Schüler könne erfolgen”, betonte der SVP-Obmann weiter. Der SVP-Club stellt sich hinter diese Zielsetzungen”, heißt es in einer Presseaussendung.

Bei der gestrigen Sitzung stand auch die Neuwahl der SVP-CLUB-Führung an. Der scheidende Vorsitzende Dr. Bruno Hosp, der nach 15 Jahren aus Altersgründen nicht mehr für den Vorsitz kandidierte, schlug Franz Pahl als seinen Nachfolger vor. Pahl wurde einstimmig per Akklamation gewählt. Die vier bisherigen Vorstandsmitglieder Hanspeter Munter, Franz Demetz, Georg Pardeller und Martina Ladurner wurden ebenfalls einstimmig bestätigt. Pahl schlug Dr. Hanspeter Munter als seinen Stellvertreter und Dr. Bruno Hosp als Ehrenvorsitzenden vor. Beide Vorschläge wurden per Akklamation einstimmig gutgeheißen. Dies geht aus der Presseaussendung der SVP hervor.

Von: luk

Bezirk: Bozen