Strittiges Referendum in Zentralafrikanischer Republik

Strittiges Referendum in Zentralafrikanischer Republik

Sonntag, 30. Juli 2023 | 12:46 Uhr

In der Zentralafrikanischen Republik haben Wahlberechtigte am Sonntag über ein Verfassungsreferendum abgestimmt, das Präsident Faustin-Archange Touadéra eine dritte Amtszeit ermöglichen könnte. Die vorgeschlagene Verfassungsänderung würde die Amtszeit des Staatsoberhaupts von fünf auf sieben Jahre verlängern und die aktuelle Begrenzung auf zwei Amtszeiten aufheben. Die Opposition rief zum Boykott der Abstimmung auf. Diese sei ein “undemokratischer Schwindel”. bezeichnet.

Touadéra wurde 2016 zum Staatsoberhaupt in dem knapp Sechs-Millionen-Einwohner-Land gewählt. Er gewann 2020/21 die Wiederwahl. Die Zentralafrikanische Republik ist reich an Diamanten und Gold.

Touadéras Regierung steht Russland nahe. Nach Angaben des russischen Botschafters in der Zentralafrikanischen Republik, Alexander Bikantow, befinden sich mindestens 1890 russische Militärberater in dem Krisenland. Die Regierung in Bangui ist laut Bikantow “an einer Erhöhung der Zahl interessiert”. Seit einer Rebellion 2013, bei der der ehemalige Präsident Francois Bozize gestürzt wurde, hat die ehemalige französische Kolonie keine Stabilität gefunden.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) warnte, die Regierung gehe im Vorfeld von Wahlen hart gegen die politische Opposition, die Zivilgesellschaft und Medien vor.

Von: APA/dpa