Von: mk
Bozen – Um das Infektionsgeschehen im Blick zu behalten und Infektionsketten möglichst rasch und effizient zu unterbrechen, fährt der Südtiroler Gesundheitsbetrieb seit Monaten eine starke Testoffensive. Allein gestern wurden 1342 PCR-Abstriche und 6709 Antigen-Tests durchgeführt. Das entspricht rund 1,5 Prozent der Bevölkerung, die an nur einem Tag getestet wurden.
“Das zu anderen Regionen in Europa vergleichsweise massive Testen hat es uns bisher ermöglicht, dass wir die Situation gut unter Kontrolle halten und weniger einschränkende Maßnahmen zulassen konnten”, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher am Dienstag in der Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung. Trotz seit 7. Januar offener Geschäfte und Restaurants sei es gelungen, die Situation stabil zu halten. Die hohen Inzidenzzahlen seien eine unmittelbare Folge der hohen Testintensität.
“Unsere Teststrategie ist richtig”, unterstrich Landeshauptmann Kompatscher, “doch leider müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die derzeit gültigen Bewertungskriterien auf europäischer und auch staatlicher Ebene, ein solches Vorgehen nicht belohnen, sondern vielmehr mit rechtlichen Folgen zu rechnen sei.” So hat die Südtiroler Landesregierung, um mögliche Anfechtungen durch die Regierung in Rom sowie einen möglichen Verlust von Krisenhilfen abzuwenden, nun entschieden, ihre Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus wieder zu verschärfen. Am kommenden Donnerstag wird der Landeshauptmann eine Verordnung erlassen, die vorsieht, dass Bars und Restaurants ab Sonntag wieder schließen müssen.
“Die Südtiroler Landesregierung wird bei ihrer Linie bleiben und dafür eintreten, dass die Bewertungskriterien geändert werden”, erklärte Kompatscher. “Im Verbund mit anderen Regionen werden wir darauf pochen, dass bei der Einstufung in die verschiedenfarbigen Zonen, auch das Vieltesten Berücksichtigung findet.” Südtirols Gesundheitsbetrieb leiste eine großartige Arbeit und trage durch das viele Testen dazu bei, die Pandemie besser zu bewältigen.
Worauf man bei FFP2-Masken achten muss
Weiters gibt die Landesregierung die generelle Empfehlung an die Bevölkerung ab, künftig FFP2-Masken zu tragen, um den Schutz vor dem Coronavirus zu verstärken.
FFP2-Masken schützen im Gegensatz zu Schlauchtüchern und chirurgische Masken nicht nur andere Personen vor einer Ansteckung, sondern auch den Träger. Neben OP-Masken sind FFP2-Masken nun etwa in Deutschland Pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Einzelhandel.
Das Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass der Schutzeffekt der FFP2-Maske nur dann gewährleistet ist, wenn die Maske durchgehend und dicht sitzend (d.h. passend zur Gesichtsform und abschließend auf der Haut) getragen wird. Im Rahmen des Arbeitsschutzes wird der Dichtsitz der Maske durch den sogenannten FIT-Test sichergestellt.
Beim korrekten Einsatz von FFP2-Masken besteht zudem laut Robert Koch-Institut ein erhöhter Atemwiderstand, der die Atmung erschwert. Deswegen sollte vor dem Tragen eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung angeboten werden, um Risiken für den Anwender individuell medizinisch zu bewerten. Gemäß den Vorgaben des Arbeitsschutzes ist die durchgehende Tragedauer von FFP2-Masken bei gesunden Menschen begrenzt. Den Herstellerinformationen zufolge handelt es sich in der Regel um 75 Minuten mit folgender 30-minütiger Pause. Dies minimiert die Belastung des Arbeitnehmers durch den erhöhten Atemwiderstand. Weiterhin sollten FFP2-Masken bestimmungsgemäß nicht mehrfach verwendet werden, da es sich i.d.R. um Einmalprodukte handelt.