Von: mk
Bozen – Der Ausbau der wohnortnahen Gesundheitsversorgung, die Arbeit im Netzwerk, die Personalanwerbung und die Digitalisierung – diese und weitere Arbeitsschwerpunkte hat die Landesregierung gemeinsam mit der Führungsebene des Sanitätsbetriebes für 2023 erarbeitet und kürzlich festgelegt. Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher erklärt in diesem Zusammenhang, dass sich die vereinbarten Ziele und Maßnahmen in die längerfristige und strategische Planung des Sanitätsbetriebes einfügen und führt weiter aus: “Uns ist es ein Anliegen, die Arbeit in den Krankenhäusern und den wohnortnahen Diensten kontinuierlich zu verbessern. Einige der Themen, die mir bei meinen Besuchen in den Bezirken zugetragen worden sind, konnten wir in die neue Zieldefinition mit einfließen lassen. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Kommunikation und die Arbeit im Netzwerk gelegt. Denn je effizienter die einzelnen Dienste untereinander kommunizieren und sich abstimmen, desto besser kann die Betreuung der Patientinnen und Patienten erfolgen. Dabei spielen das digitale System und die Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen in den Krankenhäusern aber auch mit den wohnortnahen Diensten eine wichtige Rolle.”
Wohnortnahe Gesundheitsversorgung und Netzwerkarbeit
In den kommenden Jahren sollen Patientinnen und Patienten vermehrt in der Nähe ihres Wohnortes betreut werden. Die Weiterentwicklung und der Ausbau der wohnortnahen Gesundheitsversorgung zählen daher zu den wichtigsten Zielen für den Südtiroler Sanitätsbetrieb. Dies soll zum einen mit den vom staatlichen Wideraufbaufonds (Pnrr) finanzierten Projekten, wie Gemeinschaftshäusern und Gemeinschaftskrankenhäusern, und zum anderen mit klinischen und organisatorischen Initiativen erreicht werden.
Schwerpunkte für das Jahr 2023 in diesem Bereich sind beispielsweise die Ausarbeitung und Umsetzung von klinischen Pfaden zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, Männern und Minderjährigen, die Festlegung von Betreuungspfaden für die psychologischen Dienste sowie die Verstärkung des Betreuungsangebot auf dem Gebiet der Störungen des Autismus-Spektrums. In der wohnortnahen Gesundheitsversorgung spielt auch die Betreuung von Patientinnen und Patienten zu Hause eine wichtige Rolle. In den kommenden Jahren soll diese weiter verbessert und die Anzahl an Personen in häuslicher Betreuung erhöht werden. Insbesondere im Bereich der Palliativmedizin soll im laufenden Jahr die häusliche Pflege verstärkt werden.
Die Arbeit im Netzwerk zwischen Krankenhaus und wohnortnahen Diensten sowie intern zwischen Abteilungen und Fachgebieten ist ein weiterer Schwerpunkt für das Jahr 2023. Im Sinne eines einzigen Sanitätsbetriebes mit verschiedenen Standorten sollen die Stärken der einzelnen Bezirke gemeinsam erarbeitet werden und die Bezugsdienste in den Bezirken klarer definiert werden. Die Arbeit im Netzwerk und eine verbesserte Abstimmung und Kommunikation innerhalb des Krankenhauses soll dann letztendlich zu einer besseren Angemessenheit der fachärztlichen Visiten führen und auch zum Abbau der Wartezeiten beitragen.
Personalanwerbung, Gendermedizin und Digitalisierung
Im Bereich des Personals wird man im Jahr 2023 weitere Anstrengungen unternehmen, um bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten und neue anzuwerben. Für letzteres arbeitet bereits jetzt eine Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern des Sanitätsbetriebes und des Gesundheitsressorts daran, einen sogenannten “One-Stop-Shop” einzurichten. Dieser soll eine einzige Anlaufstelle für Fragen rund um die Bewerbung und die Anstellung im Sanitätsbetrieb werden. Der “One-Stop-Shop” soll Themen wie die Anerkennung von Studientiteln, die Aufnahme in den öffentlichen Dienst, Wettbewerbsregelungen und Bestimmungen zum Proporz abdecken. Ein besonderes Augenmerk wird dieses Jahr zudem auf den Aspekt der Gendermedizin gelegt, der in der Weiterbildung und Forschung vermehrt berücksichtigt werden soll.
Auch im Bereich der Digitalisierung stehen im Jahr 2023 wichtige Schritte an. So wird schrittweise in allen Krankenhäusern das gleiche Krankenhaus-Informationssystem implementiert. Damit sollen unter anderem die Abstimmung und die Arbeitsabläufe optimiert werden. Bis 2024 werden verschiedene Module wie die digitale Patientenakte oder das einheitliche Krankenhaus-Informationssystem für die Notaufnahme, für die Aufnahme und Entlassungen von Patientinnen und Patienten und eine spezielle Software für die Verwaltung der Operationssäle eingesetzt. Fortschritte möchte man auch im Bereich der computergestützten Rückverfolgbarkeit von Arzneimitteln erreichen. Damit soll die Bewertung der Verfallsdaten, der Verbrauch, die Verabreichung und somit einer Analyse der Angemessenheit der Verschreibung möglich werden. Mit dieser Art von Rückverfolgbarkeit von Arzneimitteln können diese in den Krankenhäusern und in der wohnortnahen Versorgung besser verwaltet werden.