Bürgermeister fordern Lösung

Streit in der SVP: Parteileitung tagt

Freitag, 01. April 2022 | 15:20 Uhr
Update

Bozen – Die SVP versucht nach der SAD-Affäre und der Rage um Wahlkampfspenden, die Wogen innerhalb der Partei wieder zu glätten. Am heutigen Freitagnachmittag beraten seit 15.00 Uhr die SVP-Parteileitung und die Landtagsfraktion im Rahmen einer Sondersitzung.

Dabei geht es unter anderem um Landesrat Thomas Widmann, der keine Kompetenzen mehr hat, aber nicht zurückgetreten ist.

Außerdem wird über Fraktionssprecher Gert Lanz beraten. Zehn von 15 SVP-Landtagsabgeordneten hatten verlangt, dass seine Position überprüft wird.

Vizeobmann Karl Zeller, dessen Rückzug von Parteiobmann Philipp Achammer verlangt worden war, wird bei der Sitzung nicht dabei sein, schreibt die italienische Tageszeitung Alto Adige. Er ziehe es vor, dass man offen diskutiert. Bevor zurücktritt verlangt Zeller ein Gespräch mit Achammer. „Ich will wissen, was man mir vorwirft“, erklärte der ehemalige Senator.

Zeller gilt aber auch als Unterstützer von Landeshauptmann Arno Kompatscher. Dass seine Stimme über eine mögliche Neubildung der Landesregierung ausschlaggebend sein könnte, sieht er allerdings nicht so.

Die Parteileitung berät auch über den angekündigten Rücktritt des Bozner Bezirksobmannes Christoph Perathoner beraten, der ebenfalls nicht anwesend sein soll.

Bei einer Videokonferenz am Donnerstagabend haben die Bürgermeister im Edelweiß gefordert, dass die Volkspartei wieder zusammenhält. Außerdem sollten der Parteiobmann Philipp Achammer und Landeshauptmann Arno Kompatscher den Streit aufarbeiten.

Manfred Mayr, der für die SVP in seinem Heimatdorf Kurtinig Mitgliedsbeiträge einsammelt, hofft, dass die Diskussionen, die „so schädlich für die Partei und für die Verwaltungsarbeit“ sind, bald enden. „Die Menschen erwarten sich Lösungen. Ich verdiene 1.600 Euro netto im Monat. Ich arbeite Tag und Nacht und in den letzten zehn Jahren habe ich sieben Millionen Euro in mein Heimatdorf geholt. Ich bin gewählt worden, um zu arbeiten“, erklärt Mayr.

Rosmarie Pamer, Bürgermeisterin von St. Martin in Passeier, erklärt unterdessen, dass niemand an Neuwahlen interessiert sei. Im Burggrafenamt wird eine neue Bezirksleitung bereits am 11. April gewählt. Auch Zeller und Achammer werden anwesend sein.

Von: mk

Bezirk: Bozen