Landtagsanfrage

Team K: Basismediziner leisten Knochenjob

Mittwoch, 17. April 2024 | 15:44 Uhr

Bozen – Rückendeckung für die Südtiroler Hausärztinnen und Hausärzte gibt es vom Team K: Sie treffe keine Schuld an den heillos überlasteten Notaufnahmen an Südtirols Krankenhäusern, wie in den vergangenen Tagen über die Presse kolportiert wurde. “Ganz im Gegenteil. Unsere Haus- und Kinderärztinnen und -ärzte befinden sich aufgrund der galoppierenden Pensionierungswelle, der vakanten Stellen und der überbordenden Bürokratie am Anschlag”, stellt der Team-K-Landtagsabgeordnete und emeritierte Primar Franz Ploner dezidiert fest.

“Unsere Basismedizinerinnen und -mediziner im Lande versehen ihren Dienst mit vollem Einsatz, engagiert und gewissenhaft. Der Großteil von ihnen empfinden ihr Arzt-Dasein nicht nur als Beruf, sondern leben es als Berufung, selbst nach vielen Dienstjahren. Das weiß unser Landesrat für Gesundheit, Hubert Messner, als ehemaliger Kinderarzt Gott sei Dank auch. Und er kennt auch von Grund auf die Problematik der überfüllten Triagen an unseren Krankenhäusern und weiß sehr wohl, dass hinsichtlich dieser Thematik einer effizienten Therapie penible Ursachenforschung vorausgehen muss. Unsere Hausärztinnen und Hausärzte und frei niedergelassenen Pädiater schicken ihre Patienten nicht leichtfertig in die Notaufnahme und wägen die Dringlichkeit einer Behandlung, sprich den roten, gelben, grünen oder blauen Kodex genau ab. Die Menschen, die am Wochenende beziehungsweise nach 18.00 Uhr die Notaufnahme stürmen, suchen erst gar nicht ihren Hausarzt auf”, weiß Franz Ploner.

“Oberstes Ziel der Politik muss es vielmehr sein, die Versprechungen einer personellen und technologischen Unterstützung der Haus- und Kinderärztinnen und -ärzte endlich umzusetzen, um sie bei ihrer Tätigkeit zu entlasten und den Bürgern vor Ort diese kostbare wohnortnahe Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Auch die angedachte Möglichkeit, Basismedizinern in der Notaufnahme zu haben, ist angesichts des Mangels an Hausärztinnen und Hausärzten vor Ort ein Nonsens und keine ernstzunehmende Maßnahme zur Entlastung der Notaufnahmen”, präzisiert der Team-K-Abgeordnete.

Genauso wenig werde eine Erhöhung der Eigenbeteiligung an der Leistung dem Problem Abhilfe verschaffen. “Damit verwehren wir nur jenen Menschen den Zugang zu medizinischer Grundversorgung, die sich diese nicht leisten können, Rentnerinnen und Rentner mit Mindesteinkommen zum Beispiel. Und das dürfen wir als politisch Verantwortliche niemals zulassen”, stellt Franz Ploner klar.

In einer an Landesrat Hubert Messner gerichteten Anfrage will er genaue Fakten und Zahlen zu den Triagen an Südtirols Spitälern in Erfahrung bringen. Erst dann könne und müsse man zeitnah, konkret und grundlegend an der Behebung des Problems arbeiten.

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare

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1 Kommentar auf "Team K: Basismediziner leisten Knochenjob"


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Trina1
Trina1
Kinig
13 Tage 51 Min

Das Vormerksystem welches bei Corona eingeführt und beibehalten wurde kann vor allem für Senioren nicht funktionieren. Es gibt leider keine Uhrzeit wann ein Mensch krank wird.Wünschenswert wären längere Öffnungszeiten, wo Menschen wieder auf ihren Turnus warten können und untersucht werden, wenn sie es brauchen! Medizinische Versorgung ist ein Menschenrecht das sehr zu wünschen übrig lässt!

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