Von: luk
Bozen – “Mit einem unserer Beschlussanträge, der kürzlich vom Landtag angenommen wurde, haben wir eine übereilte Entscheidung über den zukünftigen Standort des Archäologiemuseums vermieden. Die Landesregierung hat sich verpflichtet, Ötzi nur auf der Grundlage einer wissenschaftlichen und unabhängigen Analyse seiner Auswirkungen auf die Stadtviertel, die Touristenströme und die wirtschaftlichen Aktivitäten zu verlegen”, schreibt das Team Köllensperger in einer Aussendung.
“Nun geht es darum, weitere Schritte zu unternehmen und zusätzlich zu den bereits von den verschiedenen Bauherren vorgeschlagenen Optionen rufen wir die Landesverwaltung dazu auf, die Möglichkeit einer Verlegung von Ötzi und dem Archäologiemuseum zusammen mit den drei großen Stadtbibliotheken in die ehemalige Pascoli-Schule konkret zu prüfen und so ein neues Kulturzentrum für die Stadt zu erschaffen. Sogar der Projektant des Bibliothekszentrums, Architekt Mayr Fingerle, hat kürzlich sein Interesse an dieser Idee bekundet”, so das Team Köllensperger.
“Dieser Vorschlag stützt sich auf solide, technische Argumente: Bei voller Ausnutzung des möglichen Volumens würde der Teil des Archäologiemuseums (vom Land in der öffentlichen Bekanntmachung auf 6000/6500 Quadratmetern geschätzt) ein Fünftel des Bibliothekszentrums ausmachen und genügend Platz für das Museum und die Bibliotheken bieten. Die Möglichkeit, das Bibliothekszentrum aus musealer Sicht neu zu gestalten, wäre durch eine Variante des Projekts möglich, die keine neue Ausschreibung erfordert und die Zeit bis zum Abschluss der Arbeiten nicht wesentlich verlängert. Diese Option bietet auch die einzigartige Möglichkeit, ein neues Museum, das einem Weltstar wie Ötzi würdig ist, und gleichzeitig die den Boznern versprochene neue mehrsprachige Bibliothek zu errichten. All dies ohne zusätzlichen Beton und ohne den Landeshaushalt zu stark zu belasten: Es kann geschätzt werden, dass die Zusammenlegung der Bibliotheken und des Archäologiemuseums in der ehemaligen Pascoli-Schule rund 15 Millionen Euro mehr kosten würde als bereits geplant, während bei aktuellen Marktwerten der Kauf des ex-INA Gebäudes rund 35 Millionen Euro kosten würde, zu denen noch zirka 28 Millionen Euro für die Renovierung und Anpassung des Gebäudes hinzukommen würden”, so die Bewegung.
“Zu lange hat es in Bozen an einer wirklich umfassenden Sichtweise der Stadtplanung gefehlt. Zu lange war die Reaktion der öffentlichen Hand auf die neuen Herausforderungen im städtischen und sozialen Gefüge schwach und wurde Opfer von Bauspekulationen. Bozen muss sich für die Entwicklung seines Territoriums beim Land Gehör verschaffen”, sagte Paul Köllensperger.
“Unsere Absicht ist es daher, Bozen eine einheitliche und weitsichtige Vision zu bieten und die Stadtteile durch einen roten Faden zu vereinen, einem roten Faden, der Orte mit hoher Anziehungskraft und öffentliche Einrichtungen bestmöglich im Stadtgefüge platziert. Dieses Projekt bietet die historische Möglichkeit, die natürliche Achse der Stadt, vom Zwölmalgreienplatz bis zum Grieserplatz, wieder lebendig zu machen. Mit unserem Vorschlag kann man diese Achse revitalisieren und einen ‘historischen Spaziergang’ schaffen, wodurch beide Seiten der Talfer einen positiven Austausch erleben würden: Es ergeben sich nicht nur “kommerzielle” Vorteile, sondern man erhöht die Qualität des städtischen Lebens und der kulturellen Treffpunkte. Die Notwendigkeit, eine Machbarkeitsstudie für dieses Projekt zu erstellen, ist klar: Die bekannten Schwierigkeiten von Condotte, dem Unternehmen, das die Ausschreibung für den Bau des Bibliothekszentrum gewonnen hat, und die Arbeiten für die Renovierung der Freiheitsstraße und des Siegesplatzes mit dem Ausbau der Tiefgarage bieten große Chancen für die Aufwertung des Stadtteils”, schließt das Team Köllensperger.