Auch das Parlament befasst sich damit

Vater stalkt eigene Familie: Ein Detail schockiert besonders

Sonntag, 14. Januar 2024 | 12:03 Uhr

Bozen – Die Tochter eines bekannten Bozner Unternehmers hat erst kürzlich eine Art Hilferuf in den sozialen Medien veröffentlicht: Seit über zehn Jahren stellt ihr Vater der eigenen Familie nach. Er beschattet und bedroht seine Angehörigen auch heute noch. Obwohl ihre Mutter die Scheidung eingereicht hatte und mit den Kindern umgezogen war, verbesserte sich die Situation laut Tochter kaum. Dafür gibt es einen Grund.

Der Quästor der Stadt, in dem die Frau mit den drei Kindern derzeit lebt, hat dem Mann gegenüber eine Verwarnung ausgesprochen. Dabei handelt es sich um eine Präventionsmaßnahme, anhand derer die Ordnungskräfte im Fall von Stalking, familiärer Gewalt und Cybermobbing schneller einschreiten können. Konkret fordert der Quästor in einem solchen Fall eine Person auf, jegliche weitere Art von Verfolgung unmittelbar einzustellen und auch in Zukunft zu unterlassen.

Ob dies der Familie tatsächlich nutzt, steht in den Sternen. Immerhin ist der Mann in der Vergangenheit bereits rund 30 Mal angezeigt worden. Nachdem die italienische Tageszeitung Alto Adige vom Fall berichtet hat, befasst sich mittlerweile auch das Parlament in Rom damit. Die Südtiroler Kammerabgeordnete Michaela Biancofiore von Coraggio Italia hat die Präsidentin der Untersuchungskommission zu Frauenmorden, Martina Semenzato, in Kenntnis gesetzt.

Ein Detail erschüttert besonders: Weil die Mutter neben zwei Töchtern noch einen minderjährigen Sohn hat, ist sie gesetzlich dazu verpflichtet, den Vater über verschiedene Aspekte ihres Leben auf dem Laufenden zu halten. Dies gilt auch für den Fall eines Umzugs.

Dadurch weiß der Vater stets, in welchem Ort die Familie lebt. Wie Biancofiore erklärt, handle es sich hier um eine Gesetzeslücke, die auf schnellstem Wege geschlossen werden müsse. Gleichzeitig fragt sie sich, warum von den Behörden ein Annäherungsverbot nicht mittels elektronischer Fußfessel durchgesetzt wird.

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare
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Homelander
Homelander
Universalgelehrter
3 Monate 18 Tage

A 31. sigschtis mo unzuagn, vieleicht hilft se…🙄 nimma normal unsere Gesetzeslage… warum kann man dem Vater, wenn er schon nicht ganz Dicht ist, das totale Sorgerecht entziehen? Wenn er sich trotzdem der Familie nähert, ist er halt mal einzusperren! Beweise denke ich, sind genug da….

Corones
Corones
Neuling
3 Monate 17 Tage

Welche Beweise? Ich möchte mal den Mann hören, wieso er das macht, möchte er nur seine Kinder sehen? Wieder einseitige Artikel, da ist die Media gleich wie das Gericht. Ich habe auch 10 unsinnige Anzeigen, wo die Mutter nur versucht den Vater die Kinder abzunehmen, um Kindeswohl geht es überhaupt nicht. Traurig

xXx
xXx
Kinig
3 Monate 17 Tage

@Corones diese Aussagen stammen von der Tochter. Wenn sich selbst die Tochter bedroht fühlt, wär es aber mal allerhöchste Zeit.

Ischjolougisch
Ischjolougisch
Superredner
3 Monate 18 Tage

warum von den Behörden ein Annäherungsverbot nicht mittels elektronischer Fußfessel durchgesetzt wird frage ich mich auch?

Quaaki
Quaaki
Grünschnabel
3 Monate 18 Tage

Und hat die Biancofiore einen entscheidenden Gesetzentwurf eingereicht?

Staenkerer
3 Monate 17 Tage

auf der oan seit werd schutz für de frauen mit olle möglichen aktionen, de a von de politiker von olle seitn, liks, rechts, obn, unten großmundig unterstützt wern, nor gibs no in jugendschutz der sich ollm auf seiten der kinder und jugend stellt und auf der ondern seite verpufft des olles weils a gsetz gib des frauen verpflichtet sich und ihre minderjährigen kinder den stalkenden expartner auszuliefern?!?!
desmol hot “weißblume” amoll recht, solongs des gsetz gib nutzn a 50 unzeige wegn stalking und 50 verwarnung deswegn und no soviel roate bänk und schuach nix ….

Savonarola
3 Monate 17 Tage

Gebhard, Unterberger, dass die diese Gesetzeslücke nie gesehen haben? 🤔

Neumi
Neumi
Kinig
3 Monate 17 Tage

Naja, das Gesetz ist dafür gedacht, dass sich nicht ein Elternteil die Kinder schnappen und damit abhauen kann. Kann gut sein, dass es eingeführt wurde als Antwort darauf, dass genau das mehrfach passiert ist. Wäre ja nicht das erste Mal, dass wir davon lesen. Der Fehler im Gesetz ist, dass es keine Ausnahme vorsieht.

Und ja, bei tausenden von Gesetzen kann so was schon mal übersehen werden, bis der Fall eintritt.

Paladin
Paladin
Universalgelehrter
3 Monate 17 Tage

“Immerhin ist der Mann in der Vergangenheit bereits rund 30 Mal angezeigt worden.” Was braucht es bitte bis Gesetzte und Justiz endlich greifen? Muss da erst jemand sterben da mit etwas passiert? Es ist nur noch frustrierend.

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