Kompromiss gefunden

Verkehr im Zentrum: Bozen führt Fahrverbote ein

Dienstag, 11. Juli 2023 | 13:02 Uhr

Bozen – Die Rittner Straße wird nun doch nicht gesperrt. In Bozen hat man sich auf einen Kompromiss geeinigt. Ursprünglich hatte Mobilitätsstadtrat Stefano Fattor vorgeschlagen, zwischen 10.00 und 18.00 Uhr jeglichen Verkehr von und aus der Landeshauptstadt über die Innsbruckerstraße zu leiten. Die Rittner- und Brenner-Straße sollten in dieser Zeit nur für Anrainer zugänglich sein. Vor allem Kaufleute und Wirtschafttreibende haben gegen die Maßnahme jedoch protestiert.

Die ersten Fahrverbote sollen bereits Ende Juli in Kraft treten, weitere greifen ab Februar 2024. Ziel ist es, den Verkehrsfluss von der Rittner Straße bis zum Verdi-Platz zu drosseln.

Am Montag hat im Rathaus eine Sitzung stattgefunden, an der neben Fattor auch Vizebürgermeister Luis Walcher und Wirtschaftsstadträtin Johanna Ramoser teilgenommen haben. Bürgermeister Renzo Caramaschi war nicht anwesend. Offenbar ist diesem sauer aufgestiegen, dass jemand verlauten ließ, der Stadtrat sei bezüglich der Maßnahmen uneins.

Die Maßnahmen sollen mindestens bis 2025 in Kraft bleiben, wenn die Baustelle des Walther Parks geschlossen ist. Wie die italienische Tageszeitung Alto Adige berichtet, gelten die Fahrverbote jedoch nicht ständig, sondern sind an die Wettervorhersage gebunden. „Ich hätte es vorgezogen, sie strukturell, d.h. für immer einzuführen”, erklärt Fattor. Aber dafür habe es keinen Spielraum gegeben.

Falls Regen oder Schnee vorhergesagt ist, wird demnach am ersten Tag entschieden, den Verkehr von 10.00 bis 18.00 Uhr zu sperren – wie beim Christkindlmarkt. Für die Autos geht es dann nur bis zur Messe bzw. zum Parkplatz „Sibirien“ am Bozner Boden, der über rund 400 Stellplätze verfügt. Von dort benötigt man allerdings rund 20 Minuten zu Fuß ins Zentrum. Die Wirtschaftstreibenden verlangen deshalb eine Busverbindung im Acht-Minuten-Takt. Derzeit fährt nur jede Viertelstunde ein Bus. Außerdem sollen zwei Kontrollpunkte an der St.-Anton-Brücke und in der Rentscher Straße eingerichtet werden, von wo die Rittner Straße abzweigt.

Viel Verkehr wird dadurch fast zwangsläufig in die Innsbruckerstraße fließen. Neben Fahrzeugen von Handwerkern und Lieferwagen sind auch Anrainer mit grünem und weißgrünem Ticket von den Verboten befreit.

Ab kommenden Februar sollen dann weitere Einschränkungen eingeführt werden. Dann wird nämlich die Südtiroler Straße für den Verkehr wieder geöffnet und die Grabungsarbeiten in der Garibaldi-Straße für die Fernwärme und die Kanalisation beginnen. Die Straße soll nicht gänzlich gesperrt werden, allerdings sind Einschränkungen geplant. Der Kreisverkehr vor dem Zugbahnhof wird zu einer Art Trennungslinie, die die Stadt in zwei Hälften teilt. Vom Verdi-Platz über die Rittner Straße zum Bozner Boden zu gelangen, wird dann nicht mehr möglich sein.

Wer von der Garibaldi-Straße zum Kreisverkehr am Bahnhof kommt, muss umdrehen oder in der Parkgarage unter dem Walther-Platz sein Auto abstellen. Ähnliches gilt für jene, die von der Rittner Straße kommen, die die Garage unter dem Landhaus nehmen müssen. Auch in diesem Fall sind Ausnahmen für Anrainer und Handwerker vorgesehen.

Fattor rechnet mit einer Reduzierung des Verkehrs um 30 bis 35 Prozent im Zentrum der Stadt.

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare
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Doolin
Doolin
Kinig
2 Monate 13 Tage

…die Verkehrsprobleme in Bozen sind zurück
zuführen auf Untätigkeit einer unfähigen Stadtverwaltung…Ursache des Dauerstaus ist der Bahnhofsplatz…in den 80er Jahren des vorherigen Jahrhunderts diskutierte man eine Fussgänger- über oder -unterführung…geworden ist bis heute ein mickriges Rondell mit zwei (!) Ampeln und den bekannten Folgen…hejte weiss ma i.mer noch nichts besseres zu tun, als nichts zu tun, bzw. ganz einfach Strassen sperren…

Faktenchecker
2 Monate 13 Tage
Dolli Ach, dieser leidige Verkehr in Bozen! Du machst es dir ja sehr einfach und gibst einfach der Stadtverwaltung die Schuld. Aber mal ehrlich, kannst du dir vorstellen, wie schwierig es ist, diese Art von Problemen zu lösen? Es ist bestimmt nicht so, als ob die Stadtverwaltung einfach nur sitzt und nichts tut. Und was den Bahnhofsplatz betrifft, so scheinen deine nostalgischen Vorstellungen von einer Fußgängerüberführung in den 80er Jahren wohl etwas zu idealisiert zu sein. Ein mickriges Rondell mit Ampeln scheint mir eine angemessene Lösung zu sein. Immerhin gibt es überhaupt eine Lösung! Das Problem zu ignorieren und Straßen… Weiterlesen »
Galantis
Galantis
Superredner
2 Monate 12 Tage

@Faktenchecker
..schuld sind immer nur die bösen Autofahrer! Die gute Stadtverwaltung hat in den letzten 30 Jahre alles richtig gemacht. Gute Ansicht👏

nikname
nikname
Universalgelehrter
2 Monate 12 Tage

@Faktenchecker
wer sollte sonst schult sein an der ganzen Misere, wenn nicht die Stadtverwaltung!!?

N. G.
N. G.
Kinig
2 Monate 12 Tage

@Galantis Wer ist denn Schuld wenns zu viele Autos sorich Verkehr gibt?
Ach ja, der Tourist wars! Wären die nicht, keine Probleme. Klimatechnisch schon mal gar nicht. Gell!

bon jour
bon jour
Universalgelehrter
2 Monate 12 Tage
Das ist falsch. a. Das Land hat viele Büros in Bozen, hat sich aber zu wenig um den öffentlichen Verkehr gekümmert: Tausende kommen mit Auto nach Bozen, und die Stadt ist halt so groß sie ist, das ist mathematisch. b. Für Investionen in Bozen hat Durni nie Geld gehabt, Riesenumfahrungen für kleine Dörfer, bei Bozen hat man geklemmt. c. Die Autofahrer sind undiszipliniert, z.b. wird eine Kreuzung zugefahren, dann kommt auch bei Grün keiner mehr weiter, oder im Rondell lässt man nicht für Rechtsabbieger frei. In Deutschland würde man Autofahrer für solches Verhalten strafen, in Südtirol IST Italien passiert das… Weiterlesen »
Galantis
Galantis
Superredner
2 Monate 12 Tage

..aha, dann sind nur die Touristen die jeden Tag in der Früh für das morgendliche Verkehrschaos in Bozen sorgen! Die ganzen Pendler, Handwerker, Schüler usw. sind um dieser Zeit wahrscheinlich noch nicht wach oder fahren alle mit dem Fahrrad zur Arbeit! Träumen Sie bitte weiter Herr Genosse dann bekommen Sie auch das Verkehrschaos nicht mit! Gell!

Paladin
Paladin
Superredner
1 Monat 30 Tage
“Du machst es dir ja sehr einfach und gibst einfach der Stadtverwaltung die Schuld.” Wer ist denn für die Verkehrsplanung der Stadt zuständig, die Autofahrer und Bürger oder die Stadtverwaltung? Die Probleme sind ja nicht seit gestern bekannt. Hier wurde geschlampt. “Ein mickriges Rondell mit Ampeln scheint mir eine angemessene Lösung zu sein. Immerhin gibt es überhaupt eine Lösung!” Du bist ja auch kein Verkehrsexperte, das muss man allerdings auch nicht sein um festzustellen das diese “Lösung” keine solche ist. Eine Unterführung wäre eine Lösung, eine Verkehrsberuhigung der gesamten Zone (Nur für Öffis oberirdisch und PKW unterirdisch) und eine Umwandlung… Weiterlesen »
krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
2 Monate 13 Tage

Na Bravo!!!
Die Bozner wurschtln weiter wie sie es bereits seit Jahren machen… und schuld sind wie immer die anderen…
Dabei wissen wir doch, wieviel Verkehr in Bozen “hausgemacht” ist…

Dagobert
Dagobert
Kinig
2 Monate 13 Tage

kroko
Hauptsächlich den Pendlern gibt man gerne die Schuld an allem Unheil in Boazn!

Staenkerer
2 Monate 12 Tage

@Dagobert im de monate in de schulzeit isch hobn decht, nebn de pendler, ollm de helikoptereltern mitschuld an der bozner verkehrslavine kopp …oder?
wenn de die schuldigen sein müßte im sommer in der stodt decht an stuck wieniger verkehr sein …. oder

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
2 Monate 12 Tage

@Staenkerer
Im Sommer IST in der Stadt weniger Verkehr!!!

._.
._.
Grünschnabel
2 Monate 13 Tage

30% weniger Verkehr im Zentrum (eine Straße an der niemand wohnt sondern nur Bahnhof und Busbahnhof sind) und dafür 80% mehr Verkehr und extreme staus auf allen Bozner Straßen.
Es ist wirklich unglaublich. Wie immer wird in Bozen nichts gebaut oder neu gemacht sondern einfach etwas gesperrt oder verboten um dann die Situation weiter zu verschlechtern. Warum sperrt man Straßen wenn man keine anderen Ausweichmöglichkeiten schafft. Die Innsbrucker straße und die gesamte Industriezone ist jetzt schon am Limit. Warum wird nicht zuerst hier ausgebaut und dann woanders etwas gesperrt

neidhassmissgunst
neidhassmissgunst
Universalgelehrter
2 Monate 13 Tage

Ein Grund mehr die Innenstadt zu vermeiden, wenn Wege abgeschnitten werden. Das Geld wird anderswo ausgegeben. Vielleicht eine Möglichkeit ruhigere Orte rundherum im Handel aufzuwerten – besonders bei Regentagen.
Wieso müssen Horden von Deutschen oder Italiener ALLE genau zugleich in diese Innenstadt?   

Fuchsschwoaf
Fuchsschwoaf
Grünschnabel
2 Monate 12 Tage

genau einfach komplettes Fahrverbot einführen und alles regelt sich von selbst.
Geschäfte und Betriebe werden dann schließen und dann fahren auch keine Leute mehr in die Stadt weder zur Arbeit noch zum Einkaufen. Das beruhigt den Verkehr, gute Lösung.

stevie
stevie
Grünschnabel
2 Monate 13 Tage
Der einzig richtige Weg, schade dass es die Kaufleute einfach nicht verstehen wollen. Die Brieftaschen kommen heutzutage zu Fuß oder mit dem Fahrrad oder mit den Öffis, in verkehrsberuhigte Zonen mit einem schönen Gesamtangebot, wo man sich gerne länger aufhält und nicht nur schnell das Nötigste erledigt. Städte auf der ganzen Welt machen es vor, nur Südtirol braucht wieder einmal deutlich länger… Auch weil von den Südtirolern viel zu wenige sich vorstellen können, NICHT mit dem Auto zu fahren. Leute nehmt euch an der Nase, das größte Problem sind nicht die Gäste (die lassen das Auto stehen, wenn das Angebot… Weiterlesen »
info
info
Universalgelehrter
2 Monate 12 Tage

@steve
ja, das wäre eine win-win-situation, wahrscheinlich mit noch vielen wins mehr. und ja: alle machen es vor und es läuft

nikname
nikname
Universalgelehrter
2 Monate 12 Tage

du hast Recht was das Kauferlebnis usw. angeht, aber andere Städte kümmern sich dann auch um Lösungen für den abweichenden Verkehr und sperren nicht wahllos nur Straßen.

neidhassmissgunst
neidhassmissgunst
Universalgelehrter
2 Monate 13 Tage
Ich fahre nur mehr seltenst in die Innenstadt. Ich wüsste gar nicht mehr was ich da tun sollte. Um ein Geschäft zu erreichen muss man erstmal einen Parkplatz besetzen, diesen großzügig zahlen (1.Stunde höherer Preis, dann jede angebrochene Stunde voll zahlen). Danach muss man je nach Ziel auch eine gewisse Fußstrecke machen (anderswo parkt man vor der Haustür). Und dann wird man mit horrend überteuerten Preisen erschlagen – bei mir beim Beispiel Bekleidung oder die Reparatur der Brille.  Bei Internethandel und dem Handel am Stadtrand hole ich mir alles was ich brauche…..(nicht mal die Kaufhäuser in Bz Süd brauche ich… Weiterlesen »
der echte Aaron
der echte Aaron
Universalgelehrter
2 Monate 13 Tage

Sich dann aber wundern das die Leute im Internet einkaufen!

OrB
OrB
Kinig
2 Monate 13 Tage

Löst die Verkehrsprobleme in Bozen doch nicht.

der echte Aaron
der echte Aaron
Universalgelehrter
2 Monate 13 Tage

…und dann ist halt die Innsbrucker Str überlastet. Sehr intelligent!

Schlernhex
Schlernhex
Superredner
2 Monate 12 Tage
Wie üblich wälzen die Verantwortlichen die selbst gemachten Probleme auf die Autofahrer ab. Es fängt schon bei den Zufahrten zur Stadt an, kein Grün, keine Blumen rein gar nichts – Bozen hat den ehemaligen Flair schon längst verloren. Grund, sobald die 5 Laubenkönige den Telefonhörer in die Hand nehmen, geht in der Gemeindestube gar nichts mehr.Im Grunde liegt der städtische Wirrwarr in deren Verantwortung. Was will der Nicht-Städter überhaupt noch in Bozen? Viele ehemalige Bozner haben die Stadt schon längst verlassen und es werden noch mehr werden. Grund, mehr Ruhe auf dem Land, billiger soundso und null Schikane. Einkaufen in… Weiterlesen »
info
info
Universalgelehrter
2 Monate 13 Tage

Halte die wetterberichtsgebundene Regelung auch für abstrus. Mehr Mut und Durchsetzungsvermögen bei der Verkehrsberuhigung würde die Lebensqualität der Bewohner und ÖPNV-Einpendler steigern.

bern
bern
Universalgelehrter
2 Monate 12 Tage

das tangiert mich nur periphär…..ich fahre nach Lienz und Innsbruck, Bozen kann mir gestohlen bleiben.

nikname
nikname
Universalgelehrter
2 Monate 12 Tage

ich bin schon froh wenn ich um Bozen ohne Stau komme …

donaldduck
donaldduck
Grünschnabel
2 Monate 13 Tage

schaut mal nach Mailand…und das passiert langsam in die Städte…und ihr wisst schon was sie langsam vorhaben….auweia 🙈🙈

Rosenrot
Rosenrot
Superredner
2 Monate 12 Tage

@neidhassmissgunst: Mit Deiner Einstellung würde ich nie mehr vor die Tür gehen…

Rabe
Rabe
Superredner
2 Monate 12 Tage

Also i muas net inin in Bozen

Maik 2
Maik 2
Grünschnabel
2 Monate 12 Tage

Schön. Bin viel dort unterwegs. Also bezahle ich nur noch die hälfte der kfz steuer.

Maik 2
Maik 2
Grünschnabel
2 Monate 12 Tage

Geat guat. Dann bezahle ich aber auch die autosteuer nicht mehr im vollen umfang.

mmhm_sel_schu
mmhm_sel_schu
Tratscher
2 Monate 12 Tage

Ich würde die umliegenden Dörfer für die Bozner an Wochenenden sperren, dann können sie ihre Stadt in vollen Zügen selbst genießen. Selber schuld wenn jedes Verkehrskonzept zur Umfahrung der Stadt seit fast einem halben Jahrhundert verhindert, verweigert oder blockiert wird, weil die dazu benötigten Baustellen zu viel Lärm machen. Die leidtragenden sind wie immer die Pendler und die Anreiner die in den noch offenen Straßen leben müssen.
Ich hoffe dass bald gar nichts mehr geht in der Stadt Bozen damit dort alles zum Stillstand kommt nicht nur der Fortschritt.

traktor
traktor
Kinig
2 Monate 12 Tage

ein verbot ist das einfachste aufzuerlegen…. mich wird diese stadt nie sehen, ausser ich muss auf ein amt welches sie nicht imstande sind bürgerfreundlich auserhalb der stadt zu verlegen…

primetime
primetime
Kinig
2 Monate 12 Tage

Rießen Blödsinn⁹. Wenn ich Bozner Boden arbeite und mit dem Auto fahre dann will ich auf dem schnellsten Weg nach vor/zurück (Brennerstraße, Cavourstr, Weggensteinstr, Selig Heinrichstr).
Mit der Regelung ist man gezwungen einen riesigen Umweg samt noch mehr vorprogrammierten Stau über den Verdi-Platz zu nehmen.
Hirnrissig

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