Von: Ivd
Bozen – Ein langer, tennisreicher Tag bei der Sparkasse Alperia Trophy endete mit einem echten Heimspiel-Krimi: Alexander Weis sorgte spätabends auf dem Center Court für ein Glanzlicht und belohnte das Bozner Publikum mit einem souveränen Auftaktsieg.
Auch sonst hatte der Dienstag in der Martin-Knoller-Straße reichlich Spannung im Gepäck. Es war bereits spät, als Alexander Weis als letzter Spieler des Tages die Bühne betrat – doch der 28-jährige Lokalmatador des TC Rungg zeigte keinerlei Anzeichen von Müdigkeit. Im Duell mit dem Italiener Lorenzo Lorusso präsentierte sich der frischgebackene ITF-Sieger von Segrate hellwach und kontrolliert. Mit präzisem Grundlinienspiel und Nervenstärke sicherte sich der Bozner – aktuell Nummer 559 der Welt – den ersten Satz mit 7:5. Dabei hätte es Weis durchaus schneller machen können, ließ aber einige Chancen ungenutzt.
Doch spätestens ab Satz zwei war der Widerstand des Gegners gebrochen. Weis übernahm das Kommando und ließ beim 6:1 nichts mehr anbrennen. Damit steht der Südtiroler verdient in der zweiten Runde des mit 30.000 US-Dollar dotierten Turniers in Bozen. Dort wartet mit Alessandro Pecci (ATP 491) nun eine knifflige Aufgabe – das Match ist als drittes Spiel nach 11.00 Uhr angesetzt.
Auch der topgesetzte Juan Carlos Prado Angelo (#258) hatte in seinem Auftaktmatch mehr zu tun als erwartet. Der 20-jährige Bolivianer musste gegen Matteo Fondriest über die volle Distanz gehen, ehe er sich mit 3:6, 6:1, 6:4 nach zwei Stunden und 24 Minuten ins Ziel rettete.
Dramatik pur bot das Duell zwischen Elmar Ejupovic, ehemals beim TC Rungg aktiv, und Gabriele Pennaforti. In einem Spiel, das an die Substanz ging, behielt am Ende der Italiener nach dreieinhalb Stunden mit 6:4, 4:6, 6:3 die Oberhand.
Nicht weniger spannend verlief die Partie zwischen dem Südtirol-Kenner Giovanni Oradini – 2023 Sieger beim M25 in Bozen und 2024 in Wolkenstein erfolgreich – und der Nummer zwei des Turniers, Giovanni Fonio. Nach einem Match voller Wendungen setzte sich der Trientner Oradini nach exakt drei Stunden mit 7:6, 6:7, 6:4 durch.
Ein Highlight gab es am Dienstag auch im Doppel zu feiern: Nicola Rispoli aus Meran holte sich zusammen mit seinem Partner Nicolò Toffanin (Leifers) einen Heimsieg gegen Dragoni/Parenti (7:6, 6:2) und sorgte für lauten Jubel bei den Zuschauern.
Weniger Glück hatten Christian Bacher und Moritz Kolbe (TC Bozen), die gegen die topgesetzte Paarung Genov/Agostini mit 0:6, 3:6 unterlagen. Einen kampflosen Sieg verbuchten hingegen Erwin Tröbinger und Patric Prinoth (TC Gherdeina), deren Gegner Fonio/Biondolillo nicht zum Match antraten.
Bereits weiter ist der an Position drei gesetzte Franzose Lilian Marmousez. In einem vorgezogenen Halbfinalspiel besiegte er den Vorjahresfinalisten Gianmarco Ferrari souverän mit 6:3, 6:3 und bestätigte damit seine starke Form – drei ITF-Turniersiege im laufenden Jahr sprechen für sich.
Ergebnisse der Südtiroler Spieler
Einzel, erste Runde:
Alexander Weis (TC Rungg) – Lorenzo Lorusso 7:5, 6:1
Doppel:
Nicolò Toffanin (Leifers)/Nicola Rispoli (TC Bozen) – Dragoni/Parenti 7:6, 6:2
Christian Bacher/Moritz Kolbe (TC Bozen) – Genov/Agostini 0:6, 3:6
Erwin Tröbinger/Patric Prinoth (TC Gherdeina) – Fonio/Biondolillo Walkover
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