Von: apa
Deutschlands Fußballerinnen haben ihre Titelmission in der Schweiz mit einem letztlich souveränen 2:0 (0:0) über EM-Debütant Polen eröffnet. Der Rekordeuropameister setzte sich auch ohne Glanzleistung an die Spitze der Gruppe C vor Schweden, das im Skandinavien-Duell mit Dänemark ebenfalls seiner Favoritenrolle – knapp mit 1:0 (0:0) – gerecht wurde.
Auch diese beiden Begegnungen begannen mit einer Schweigeminute für den am Donnerstag bei einem Autounfall tödlich verunglückten Liverpool-Stürmer Diogo Jota. In St. Gallen verbuchte Deutschland, der EM-Finalist von 2022, erwartungsgemäß früh ein Chancenplus, zur Pause aber feierte Polen mit dem 0:0 einen Etappensieg. Der hochkarätige Angriff des DFB-Teams um Klara Bühl und Lea Schüller trat gegen die giftig auftretenden Außenseiterinnen zunächst glücklos auf.
Schock um DFB-Kapitänin
Während der letzte Pass und Abschluss noch nicht passten, musste der Olympia-Dritte vor der Pause einen schmerzlichen Verlust hinnehmen. Kapitänin Giulia Gwinn verließ nach einer Notgrätsche gegen FC-Barcelona-Stürmerin Ewa Pajor humpelnd unter Tränen das Spielfeld. Die 26-Jährige von FC Bayern hat bereits zwei Kreuzbandrisse hinter sich.
Deutschland, das in einem Nations-League-Spiel mit Test-Charakter im Juni das ÖFB-Team mit 6:0 abgefertigt hatte, erfüllte gegen den Play-off-Bezwinger Österreichs nach dem Seitenwechsel die Pflicht. Jule Brands Kunstschuss von knapp außerhalb des Strafraums landete im langen Kreuzeck (52.). Sjoeke Nüsken und Schüller ließen dann per Kopf jeweils “Hunderter” auf das 2:0 liegen, die nächste Gelegenheit ließ sich Schüller aber nicht mehr nehmen. Die Torjägerin nickte nach einer Brand-Flanke ein (66.). Eine spannendere Schlussphase verhinderte Deutschlands Torfrau Ann-Katrin Berger mit einer Glanztat bei einem Kopfball von Pajor (81.).
Schweden dominant, dann glücklich
Nächste Gegnerinnen Deutschlands sind am Dienstag die Däninnen, die es Schweden viel schwerer als beim 1:6 in der Nations League vor einem Monat machten. Auch die Schwedinnen durchbrachen den dänischen Defensivblock erst mit einer Leistungssteigerung nach der Pause. Filippa Angeldahl (55.) erzielte vor 17.319 Zuschauern in Genf das Goldtor für den ersten Frauen-Europameister 1984. Die Real-Madrid-Akteurin traf per Flachschuss nach Doppelpass mit Kosovare Asllani an der Strafraumlinie.
In der Anfangsphase hatten die Däninnen, die ihre Konterchancen ungenau ausspielten, während etlichen Minuten der VAR-bedingten Unterbrechung vergeblich auf einen Handelfmeter gehofft. Madelen Janogy war mit Zutun der Gegenspielerin ins Straucheln gekommen und hatte dann den Ball vor der lauernden Star-Stürmerin Pernille Harder gegen den Arm bekommen. Von ABBA-Gesängen (“Lay All Your Love On Me”) ihrer Schlachtenbummler begleitet, waren die Schwedinnen nach dem erlösenden 1:0 scheinbar ungefährdet – ehe Harder im Finish erst mit einem strammen Schuss an der Latte und mit einem Kopfball am schwedischen Block scheiterte.
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