Von: ka
Bozen – Der ganz große Wurf gelang am Ende doch nicht mehr. Nachdem der FC Südtirol sich wochenlang am vierten Tabellenplatz, der zum Einzug in das Play-Off-Halbfinale berechtigt, festgekrallt hatte, löste sich nach der Niederlage in Modena dieser verwegene Traum in Luft auf.
Aber bei den Weißroten überwiegt zu Recht die Freude. Allein, dass der FCS als Liganeuling und Tabellensechster in der Vorrunde gegen Reggina immer noch um den Aufstieg mitspielt, ist ein Riesenerfolg.
Der Weg der Weißroten begann steinig. Nach den ersten Niederlagen galt der FCS als Punktelieferant und sicherer Abstiegskandidat. Nach dem Trainerwechsel – Mister Pierpaolo Bisoli nahm das Heft in die Hand – der eine neue Strategie und ein neues Spielsystem brachte, liefen die Weißroten von Erfolg zu Erfolg. Der Liganeuling wurde zum Favoritenschreck und zum fleißigen Punktesammler. In Bozen rieben sich viele ungläubig die Augen, als der FCS fast vor dem direkten Aufstieg in die Serie A stand.
Im Play-Off gilt der FC Südtirol zwar als krasser Außenseiter, aber die Weißroten haben es immer noch selbst in der Hand. Für einen jungen Verein ohne große Geschichte war es aber viel wichtiger, sich in dieser starken „kleinen Serie A“ etablieren und in Südtirol Wurzeln schlagen zu können. Dank ihrer Erfolge gelang es den Weißroten, die Herzen der Fans endgültig zu erobern.
Wenig zeigt mehr das Erreichte, als im Drusus-Stadion vor einer vollen Heimkulisse auflaufen zu können. Nach einem Jahr Serie B ist der FCS so etwas wie zur „Südtiroler Nationalmannschaft“ geworden, die mit ihrem Spiel Südtiroler wie Italiener begeistert. Wenn das nicht den wahren Erfolg ausmacht?