Direkter Einzug ins Viertelfinale der Play-Offs?

FCS nicht mehr zu halten: Sieg in Ravenna bedeutet Tabellenplatz zwei

Sonntag, 29. April 2018 | 17:56 Uhr

Von: mk

Bozen – Dank des ersten Doppelpacks von Candellone im Trikot der Weiß-Roten holt sich der FC Südtirol seinen dritten Sieg aus den letzten vier Spielen und springt dadurch auf den zweiten Tabellenplatz – punktegleich mit Sambenedettese und Reggiana. Platz zwei im End-Klassement der Regular Season würde den direkten Einzug in das Viertelfinale der Play-Offs bedeuten. In anderen Worten überspringt der Vize-Meister die ersten drei Runden des Endturniers, an dem 28 Teams um einen Aufstiegsplatz kämpfen.

Entscheidend im Kampf um diesen zweiten Platz wird der letzte Spieltag am kommenden Sonntag, an dem Reggiana auswärts beim abstiegsgefährdeten Team aus Teramo ran muss, Sambenedettese bei Triestina gastiert und die Mannen von Zanetti Mestre empfangen. Falls zwei der drei Teams mit gleich vielen Punkten die Regular Season beenden, wären die Weiß-Roten gegenüber Sambenedettese im Vorteil, gegen Reggiana hingegen im Nachteil.

Vorschau

Nach dem immens wichtigen 3:2-Sieg im direkten Duell gegen FeralpiSalò, dank dem der FCS wieder auf die Siegesstraße zurückgefunden und sich zugleich auf den alleinigen vierten Tabellenplatz – mit zwei Punkten Vorsprung auf Bassano und deren drei auf Mestre und FeralpiSalò – katapultiert hat, gastiert der FC Südtirol am vorletzten Spieltag der Meisterschaft in Ravenna. Die Mannschaft aus der Emilia-Romagna liegt zurzeit – punktegleich mit Triestina – auf dem elften Tabellenplatz und befindet sich damit mitten im Rennen um eine Play-Off-Platzierung, liegt man doch nur ein Pünktchen hinter Platz zehn, der den letzten Quali-Rang bedeutet.

Auswärts verlor der FCS – der hinter Padova die zweitbeste Verteidigung der Meisterschaft aufweist – seine letzten beiden Spiele (gegen Reggiana und Santarcangelo) und sammelte 19 seiner insgesamt 49 Punkte in der Ferne: Es gab fünf Siege, vier Unentschieden und sieben Niederlagen.

Ravenna befindet sich zurzeit in absoluter Bestform: In den letzten neuen Spielen erbeutete man sechs Siege und ein Unentschieden, einzig gegen den Tabellenzweiten Sambenedettese und den Tabellendritten Reggiana (jeweils 1:2) setzte es Niederlagen.

Im Bruno-Benelli-Stadion von Ravenna muss Mister Zanetti einzig auf den verletzten Baldan verzichten. In der Verteidigung kehrt Sgarbi zurück, der seine Rot-Sperre abgesessen hat. Frascatore rückt deshalb wieder auf die linke Außenbahn, Zanchi nimmt zunächst auf der Bank Platz. Im Angriff gönnt Mister Zanetti Rocco Costantino eine Verschnaufpause, für ihn beginnt Candellone.

Das Spiel

Guter Beginn der Weiß-Roten, die sofort die Zügel der Partie in die Hand nahmen und bereits nach etwas mehr als einer Minute gefährlich wurden, als Tait sich auf der rechten Seite durchsetzte und eine Flanke in den Strafraum brachte. Diese fand den Kopf von Candellone, dessen Abschluss aber ging seitlich neben den Kasten, weil er von Lelj noch entscheidend abgelenkt wurde.

Nur vier Minuten später die nächste gute Bemühung der Mannen von Zanetti: Gyasi und Broh kombinierten sich auf engem Raum durch, letzterer setzte links im Strafraum Frascatore in Szene, der Linksverteidiger des FCS brachte den Ball gefährlich in die Mitte, sein Versuch wurde aber im Fünf-Meter-Raum von Venturini abgeblockt.

Der FCS behielt auch im Anschluss die Initiative und die Feldüberlegenheit, Fink und Co. ließen den Ball gut laufen und kamen in Minute 17 zur verdienten Führung: Broh eroberte in der eigenen Hälfte das Spielgerät und legte den Turbo ein – er marschierte gute 40 Meter mit dem Ball am Fuß, ließ zwei Gegenspieler stehen und legte intelligent nach rechts auf Candellone, der das Anspiel kurz kontrollierte, einen satten Rechtsschuss auf den kurzen Pfosten abfeuerte, somit Venturi überraschte und den Weiß-Roten das 1:0 bescherte. Es war der zweite Meisterschaftstreffer für den 20-jährigen aus der Talentschmiede des FC Turin.

In der 31. Minute hatten die Jungs von Zanetti die Großchance zum 2:0: Gyasi kam über die Mitte und legte auf rechts zu Broh, der richtigerweise zur Flanke ansetzte. Sein flacher, scharfer Ball fand im Zentrum jedoch keinen Abnehmer und trudelte die Fünfmeter-Linie entlang nach draußen. Frascatore kam dort an das Spielgerät und legte erneut flach in die Mitte, wo Gyasi am schnellsten da war, jedoch das Leder am kurzen Eck vorbei legte.

In Minute 40 war es dann aber soweit, der FCS erhöhte auf 2:0 – und wie: Gyasi eroberte das Spielgerät in der eigenen Spielhälfte und spielte auf Fink, letzterer legte mit dem Ball am Fuß einige Meter zurück und setzte dann auf links Candellone in Szene, der von der Strafraumgrenze einfach mal abzog und mit einem Drehschuss mit rechts ins lange Kreuzeck traf. Ein äußerst sehenswerter Treffer, der gleichzeitig den ersten Doppelpack von Candellone im Trikot des FC Südtirol bedeutete.

Nach einigen bangen Minuten, in denen Ravenna anfing, richtig gefährlich zu werden, pfiff Schiri Luciani nach vier Minuten Nachspielzeit zum Pausentee – dennoch verdientes 2:0 nach 45 Minuten für den FCS.

Zu Beginn von Halbzeit zwei tätigte Ravenna seinen zweiten Wechsel: De Sena kam für Capitanio, Coach Antonioli brachte also mit dem Top-Scorer der Mannschaft aus der Emilia-Romagna (10 Treffer in der laufenden Saison) einen dritten Stürmer und stellte auf ein 4-3-3-System um. Dieser Wechsel sollte sich sofort bezahlt machen, denn nach nicht einmal drei Minuten Spielzeit in dieser zweiten Hälfte kamen die Hausherren zum Anschlusstreffer: Die Weiß-Roten verloren zweimal den Ball, zuerst konnte Vinetot nach Ballverlust von Sgarbi zwar zunächst klären, als sich jedoch dann auch noch Berardocco das Spielgerät vom Fuß stehlen lässt, bringt Palermo eine Flanke auf den frisch eingewechselten De Sena, dessen Versuch eines Seitfallziehers wird zum punktgenauen Assist für Marzeglia, der – alleine vor Offredi – zum 1:2 einköpft.

Die Südtiroler wirkten nun ein wenig von der Rolle und hatten Mühe, sich wieder zu ordnen, deshalb reagierte Mister Zanetti sofort und brachte frische Kräfte ins Spiel: Cia kam für Broh, Smith für Fink und Costantino für Candellone. Als die ärgste Drangphase von Ravenna überstanden war, beruhigten und kontrollierten die Weiß-Roten wieder ein wenig die Partie und kamen auch wieder zu Torchancen, wie etwa in Minute 77, als Gyasi mit einem grandiosen Lochpass Costantino in Szene setzte, der aus linker Position alleine vor dem herausstürmenden Venturi auftauchte. Mit seinem schwächeren linken Fuß jedoch traf dieser den Ball nicht richtig und der Keeper der Hausherren konnte so zur Ecke abwehren.

Ravenna hatte in dieser Schlussphase zwar mehr vom Spiel, die Gäste waren aber dem dritten Tor näher als die Hausherren dem Ausgleich: Tait, Cia und Smith kombinierten sich hervorragend auf der rechten Seite durch, letzterer hatte daraufhin viel Platz zum Flanken und brachte einen flachen, scharfen Ball in die Mitte, wo Cia herangelaufen kam, jedoch aus einer äußerst aussichtsreichen Position weit über den Kasten von Venturi schoss. In einer intensiven und feurigen Schlussphase blieb Ravenna mit Maistrello gefährlich, doch die Jungs von Mister Zanetti brachten den Vorsprung über die Zeit und katapultierten sich dank dieses wichtigen Dreiers auf Platz zwei der Tabelle – und dies einen Spieltag vor Meisterschaftsschluss.

RAVENNA – FC SÜDTIROL 1:2 (0:2)
RAVENNA (3-5-2): Venturi; Venturini, Lelj, Capitanio (46. De Sena); Magrini, Piccoli (64. Selleri), Papa (79. Maleh), Palermo, Erik Ballardini (7. Rossi); Marzeglia (79. Maistrello), Broso
Auf der Ersatzbank: Gallinetta, Barzaghi, Elia Ballardini, Costantini, Ronchi, Ierardi, Sabba
Trainer: Mauro Antonioli

FC SÜDTIROL (3-5-2): Offredi; Erlic (86. Zanchi), Sgarbi, Vinetot; Tait, Broh (51. Cia), Berardocco, Fink (59. Smith), Frascatore; Candellone (59. Costantino), Gyasi (86. Heatley Flores)
Auf der Ersatzbank: D’Egidio, Bertoni, Cess, Boccalari, Oneto, Gatto
Trainer: Paolo Zanetti

SCHIEDSRICHTER: Francesco Luciani aus der Sektion Rom 1
TORE: 0:1 Candellone (17.), 0:2 Candellone (40.), 1:2 Marzeglia (48.)
ANMERKUNGEN: bewölkter und teils regnerischer Nachmittag, sommerliche Temperaturen.
Gelbe Karten: Gyasi (43., FCS), Palermo (58., RAV), Papa (67., RAV)

U17 dank Sieg gegen San Marino in den Play-Offs, auch U15 gewinnt

Im heimischen FCS Center gab es – im Rahmen des letzten Spieltags beider Meisterschaften – gegen San Marino sowohl für die Unter 17 als auch für die Unter 15 der Weiß-Roten einen Sieg. Die U17 qualifizierte sich dank eines knappen 1:0-Erfolges für die Play-Offs um die Meisterschaft ihrer Kategorie, während die U15 ihren dritten Sieg in Folge feierte und San Marino mit 9:0 abfertigte.

Unter 17

Vierter Sieg in Folge für das Team von Mister Flavio Toccoli, das die Meisterschaft somit auf dem dritten Tabellenplatz beendet und sich ebenso für die Play-Offs um die Meisterschaft qualifiziert, die am kommenden Sonntag mit einem Heimspiel für die Weiß-Roten beginnen werden. Gegen San Marino erzielte Unterthurner den goldenen Treffer der Partie, er staubte nach einem Weitschuss von Chiarello erfolgreich ab.

FC SÜDTIROL – SAN MARINO 1-0 (0-0)
FC SÜDTIROL: Weiss, Firler, Brentel, Morabito, Salvaterra (41. Tutino), Colucci, Jamai, Truzzi, Unterthurner (73. Calabrese), Grezzani (56. Cavallo), Amico (49. Chiarello)
Trainer: Flavio Toccoli

SAN MARINO: Aluigi, Matteoni (73. Giorgi), Santi (65. Mazzia), Gramegna (73. Ciacci), Franciosi, Tomassini, Mantovani, Valentini, Sbardella (56. Casali), Potenza, Garcia
Trainer: Lorenzo Magi

TOR: 50. Unterthurner (1-0)

Unter 15

Hervorragender Abschluss für die Formation von Mister Fabio Calliari, die die eigene Meisterschaft mit ihrem dritten Sieg in Folge abschließt. Im letzten Heimspiel gegen San Marino gab es nämlich einen 9:0-Kantersieg. Die Treffer besorgten Sartori per Hattrick, Bazzanella und Morina im Doppelpack sowie Toci und Naci.

FC SÜDTIROL – SAN MARINO 9-0 (5-0)
FC SÜDTIROL: Überegger, Gennari, Sinn (36. Salaris), Pierro (40. Lohoff), Cominelli, Bussi, Vinciguerra (42. Vinciguerra), Heinz, Sartori (36. Toci), Bazzanella, Naci
Trainer: Fabio Calliari

SAN MARINO: Battistini, Severi, Pasolini, Lazzari, Pavani, Francioni, Gatti, Dolcini, Cola, Pasolini, Shpendi
Trainer: Filippo Pasolini

TORE: 8. Sartori, 15. Bazzanella, 20. Sartori, 23. Sartori, 26. Bazzanella, 37. Toci, 58. Morina, 63. Morina, 69. Naci

Bezirk: Bozen