Von: ka
Bozen – Zweites Top-Spiel für die Foxes an diesem Wochenende: am Freitag gegen den Tabellendritten Linz, heute gegen den Tabellenersten aus Wien.
Nach der unglücklichen 3:4 in der Keine Sorgen Arena gegen die Black Wings brannte der HCB Südtirol Alperia förmlich darauf, gegen die Vienna Capitals wieder zu punkten. Sicher keine leichte Aufgabe, denn die Wiener sind momentan gut drauf und bei den Hausherren fehlten immer noch – wie bereits in den letzten Spielen – der verletzte Daniel Frank und Neuzugang Glen Metropolit. Bei den Wienern waren mit MacGregor Sharp, Jerry Pollastrone und Taylor Vause drei Ex-Bozner Spieler dabei, welche das Publikum der Eiswelle in guter Erinnerung hat. Und fast hätte Jerry Pollastrone im Alleingang mit seinen zwei Toren Bozen besiegt, wenn nicht Nick Palmieri mit dem Ausgleichstor in allerletzter Sekunde die Kastanien aus dem Feuer geholt hätte. In der Verlängerung machte dann Ryan Glenn alles für die Foxes klar.
Die ersten Spielminuten waren von schnellen Szenenwechseln geprägt, mehr Spielanteile hatten die Gäste. In der zweiten Minute rettete Frigo mit einem tollen Einsatz eine 2:1 Situation, zwischen der siebten und achten Minute zeichnete sich zweimal Marcel Melichercik aus. In Unterzahl eroberte Marco Insam die Scheibe, scheiterte aber am Goalie der Gäste, dann rettete Melichercik mit einem Big Save auf den alleine gelassenen MacGregor Sharp. Nach einer längeren Druckphase der Capitals erzielte der Ex-Bozner Jerry Pollastrone die Führung für die Wiener, Führung die nicht einmal eine Minute hielt, als Clark Seymour von der blauen Linie abzog und postwendend den Ausgleich für Bozen erzielte. Drei Minuten vor Spielende legte Gander für Bernard auf, dieser konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. Kaum war das anschließende Powerplay für die Foxes beendet, zog Marco Insam von links ab und überraschte Lamoureaux mit einem Schuss zwischen den Beinen.
Auch das Mitteldrittel war von einem flotten Tempo geprägt, das Spiel wogte hin und her, klare Tormöglichkeiten waren aber dünn gesät. Gander, Marchetti und Palmieri hatten in den Anfangsminuten Tormöglichkeiten, dann war wieder Marcel Melichercik an der Reihe kein Gegentor zuzulassen. Zuerst stoppte er ein Solo von Fischer, dann entschärfte er bei einem Überzahlspiel der Vienna sämtliche Schüsse. Fünf Minuten vor Drittelende war er aber gegen das Ausgleichstor von Tessier chancenlos, denn seine Vorderleute hatten diesen sträflich alleine vor seinem Tor gelassen.
Im Schlussabschnitt taten die Foxes mehr für das Spiel und hatten auch die klareren Chancen. Gleich zu Beginn startete Gander einen schnellen Konter, brachte aber die Scheibe nicht im Kasten von Lamoureaux unter, auch Glenn konnte mit dem klassischen Bauerntrick den Torhüter der Gäste nicht überwinden. In der Folge versuchten es Reid, Oberdörfer mit einer Bombe, eine schöne Kombination zwischen Insam, Root und Marchetti brachte auch nichts ein. Dann steckten beide Mannschaften zurück und das Spiel wurde zerfahren, bis Pollastrone zweimal hintereinander versuchte, Melichercik zu überwinden. Den ersten Schuss konnte der Bozner Goalie noch abwehren, beim zweiten war er ohne Chance. Die gut 3600 (Saisonrekord) in der Eiswelle verstummten. Tom Pokel nahm ein Timeout und stellte seine Mannen richtig für den Endspurt mit dem sechsten Feldspieler ein. Nick Palmieri erlöste das Stadion mit einem sehenswerten Kraftakt: sein Schuss landete im Kreuzeck und die Verlängerung war erzwungen, allerdings erst nach Einsicht der Torkamera seitens der Schiedsrichter.
Im Overtime spielte eigentlich nur mehr der HCB. Glenn legte einen tollen Sololauf hin, der Schuss von Insam verfehlte knapp das Ziel, nochmals scheiterte Insam bei einem weiteren Solo. Travis Oleksuk war es dann vorbehalten, zwei Minuten vor Ende der Verlängerung den verdienten Sieg für die Hausherren einzufahren.
HCB Südtirol Alperia – UPC Vienna Capitals 4:3 OT (2:1 – 0:1 – 1:1 – 1:0)
Die Tore: 13:52 Jerry Pollastrone (0:1) – 14:16 Clark Seymour (1:1) – 18:56 Marco Insam (2:1) – 34:49 Kelsey Tessier (2:2) – 57:55 Jerry Pollastrone (2:3) – 59:52 Nick Palmieri (3:3) – 65:53 OT Travis Oleksuk (4:3)