Ein Punkt in Augsburg macht Dortmund nicht glücklich

Leipzig siegte, Dortmund holte ohne Sabitzer nur einen Punkt

Samstag, 16. Dezember 2023 | 21:37 Uhr

Auch dank Emil Forsberg in seinem letzten Heimspiel für RB Leipzig sind die Sachsen vorerst auf den dritten Platz in der deutschen Fußballliga vorgerückt. Die Mannschaft um den 32-jährigen Schweden, der danach den Wechsel zu Red Bull New York bekanntgab, gewann am Samstagabend daheim mit 3:1 (1:1) gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Borussia Dortmund konnte hingegen auch beim FC Augsburg nicht gewinnen und bleibt nach dem 1:1 auf Platz fünf.

Die drei Clubs am Tabellenende kassierten jeweils Niederlagen: Union Berlin (10 Punkte) unterlag in Bochum 0:3, Mainz und Darmstadt (je 9) verloren zu Hause gegen Heidenheim bzw. Wolfsburg 0:1. Die Fans brachten in allen Stadien ihren großen Unmut über den Investoren-Deal der deutschen Fußball-Liga zum Ausdruck.

In Leipzig glich Ozan Kabak (42.) nach der Führung durch Lukas Klostermann (34.) für die Gäste aus. Vier Minuten nach seiner Einwechslung für ÖFB-Teamkicker Christoph Baumgartner brachte Forsberg mit einem Traumtor die Leipziger wieder in Führung, den Treffer von Mohamed Simakan (74.) bereitete der Super-Techniker vor. Durch den Sieg zog RB am VfB Stuttgart vorbei, der am Sonntag zum Topverfolger-Duell bei Bayern München antreten muss. Xaver Schlager spielte bei Leipzig durch, Nicolas Seiwald saß auf der Bank. Bei Hoffenheim kam Florian Grillitsch zur Pause.

Nach dem Spiel gaben die beteiligten Clubs und Forsberg den Wechsel zum Schwesternclub in den Big Apple bekannt. Der Schwede bekommt dort einen Vertrag bis einschließlich 2026 mit der Option für ein weiteres Jahr. Forsberg war 2015 von Malmö FF zum damaligen Zweitligisten gewechselt, absolvierte 324 Pflichtspiele für die Sachsen. “Ich liebe diesen Verein, diese Stadt, die Fans. Ich habe alles hier erlebt neun Jahre lang. Die Reise von der Zweiten Liga bis jetzt”, erinnerte sich der 32-Jährige zurück.

Dortmund droht indes den Anschluss zur Spitzengruppe zu verlieren. Nach dem Power-Auftritt in der Champions League gegen Paris Saint-Germain präsentierte sich die Borussia ohne Marcel Sabitzer (Ersatz) wieder in weitgehend ernüchternder Bundesligaform. Nach nur einem Sieg aus sieben Partien kann der Vizemeister bei aktuell zehn Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen das Sehnsuchtsziel Meisterschaft abhaken.

Nach einem rustikalen Laufduell mit Nico Schlotterbeck brachte Kapitän Ermedin Demirovic die Augsburger in der 23. Minute in Führung. Donyell Malen (35.) stellte den Ausgleich her, verpasste aber mehrmals die greifbare Entscheidung (64., 86., 88.). Augsburgs Torwart Finn Dahmen (88.) lenkte kurz vor dem Ende einen Seitfallzieher von Niclas Füllkrug noch reaktionsschnell an den Pfosten. Die frostige Atmosphäre beim BVB schürt auch Gerüchte über die Zukunft von Trainer Edin Terzic.

Beim 3:0-Erfolg des VfL Bochum gegen Union Berlin erzielte Kevin Stöger per Elfmeter (78.) den Endstand. Die Bochumer liegen damit bereits sechs Punkte vor dem Relegationsplatz, den die Berliner einnehmen.

Aus Protest gegen den Invesoren-Deal waren in allen Arenen Banner mit der Aufschrift “Wir werden kein Teil eures Deals sein – Scheiß DFL!” zu lesen. In den ersten zwölf Minuten blieb es zudem in vielen Stadien leise. Die Zeitspanne von zwölf Minuten wurde dabei in Anspielung auf den “zwölften Mann”, also die Fans, gewählt.

Beim Spiel in Bochum sorgten Fans von Union Berlin für eine vierminütige Spielunterbrechung, als sie nach zwölf Minuten eine Vielzahl an Tennisbällen und Schokoladentaler auf den Rasen warfen. Die Darmstädter Fans sind über ihren Vorstand verärgert, weil dieser für den Deal gestimmt hatte. “Unsere Stimme hätte den DFL-Investor verhindern müssen”, hieß es auf einem Plakat.

Bei der Mitgliederversammlung am Montag hatte die DFL von den Proficlubs das Mandat erhalten, nun konkrete Verhandlungen mit einem strategischen Vermarktungspartner aufzunehmen. Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor bis zu einer Milliarde Euro zahlen. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben. Diese Vereinbarung stößt bei vielen Vereinsanhängern auf Ablehnung.

Von: APA/dpa