Von: APA/Reuters/dpa
Jannik Sinner hat in einem Auf und Ab das Halbfinale bei den US Open erreicht und seine Favoritenstellung bestätigt. Der Südtiroler Tennis-Weltranglistenerste bezwang den früheren Sieger Daniil Medwedew mit einer wechselhaften Leistung 6:2, 1:6, 6:1, 6:4. Sinner trifft am Freitag nun auf seinen guten Freund Jack Draper aus Großbritannien. Der Weltranglisten-25. steht nach dem Sieg über den Australier Alex de Minaur überraschend unter den Top Vier bei einem Grand Slam.
Medwedew, Sieger von 2021, scheiterte als letzter verbliebener früherer Titelgewinner. Nach dem frühen Aus von Novak Djokovic aus Serbien und dem Spanier Carlos Alcaraz hat Sinner beste Chancen auf seinen zweiten Grand-Slam-Titel. Er steht nach dem Freispruch kurz vor dem Turnier nach zwei positiven Doping-Tests im Frühjahr unter besonderer Beobachtung der Öffentlichkeit.
“Es war sehr schwierig, wir haben schon in Australien und London gegeneinander gespielt”, sagte Sinner über das Duell mit Medwedew. “Jeder, der zuerst das Break geschafft hat, ist davongezogen. Ich bin sehr glücklich.” Das Finale der Australian Open dieses Jahres hatte Sinner noch in fünf Sätzen gegen Medwedew gewonnen. Der Russe hatte ebenfalls über die komplette Distanz die Revanche im Wimbledon-Viertelfinale geschafft.
Für eine Überraschung sorgte Draper. Der 22-jährige Brite besiegte den als Nummer zehn gesetzten Australier Alex de Minaur souverän 6:3,7:5,6:2 und zog damit erstmals in ein Grand-Slam-Halbfinale ein. Draper hat im gesamten Turnierverlauf noch keinen Satz abgegeben. Sein bisher bestes Grand-Slam-Resultat hatte der Engländer im Vorjahr mit dem Achtelfinaleinzug bei den US Open erreicht. “Es ist großartig. Zum ersten Mal auf dem größten Platz der Welt zu spielen, ist ein Traum für mich”, sagte Draper im Arthur Ashe Stadium.
Das andere Halbfinale in New York bestreiten die Amerikaner Frances Tiafoe und Taylor Fritz, Bezwinger von Alexander Zverev.
Zuvor scheiterte bei den Damen überraschend deutlich die Weltranglistenerste Iga Swiatek ist im Viertelfinale. Die polnische Siegerin von 2022 verlor gegen Jessica Pegula mit 2:6,4:6. “Ich habe es endlich geschafft und kann endlich sagen: Halbfinalistin”, sagte Pegula, die zuvor sechsmal im Viertelfinale bei einem der vier großen Turniere verloren hatte. Die gebürtige New Yorkerin trifft nun am Donnerstagabend (Ortszeit) auf die Tschechin Karolina Muchova, die bisher im Turnierverlauf ebenfalls noch keinen Satz abgegeben hat. “Sie ist so gut, talentiert. Sie hat viel Erfahrung, also muss ich mein bestes Tennis zeigen”, sagte Pegula.
Das weitere Halbfinale bestreiten die Weltranglistenzweite Aryna Sabalenka aus Belarus und die Amerikanerin Emma Navarro. Im Vorjahr hatte US-Publikumsliebling Coco Gauff den Titel gewonnen.
Swiatek verpasste hingegen die Chance auf ihren sechsten Grand-Slam-Titel. Die 23-Jährige startete schwach, lag schnell mit 0:4 hinten. Nach nur 37 Minuten hatte Pegula den ersten Satz gewonnen. Auch im zweiten Durchgang leistete sich Swiatek vor allem mit der Vorhand immer wieder leichte Fehler. Nach dem Break zum 3:4 schlug sie sauer mit dem Schläger ins Netz. Das letzte Aufbäumen kam zu spät, insgesamt unterliefen der Polin 41 unerzwungene Fehler.
Die 28-jährige Tschechin Muchova setzte sich im dritten Viertelfinalspiel gegen die als Nummer 22 gesetzte Brasilianerin Beatriz Haddad Maia mit 6:1,6:4 durch.
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