Von: apa
Österreichs Davis-Cup-Team ist seiner Favoritenrolle gegen die Türkei souverän gerecht geworden. Die Österreicher entschieden das Duell der Weltgruppe I, das sich in Bad Waltersdorf aufgrund der Unwetter-Situation über drei Tage gezogen hatte, am Sonntag mit 3:0 für sich. Den entscheidenden dritten Punkt holte das Doppel Alexander Erler/Lucas Miedler mit 6:3,6:4 gegen Altug Celikbilek/Yanki Erel. Weitere Einzel wurden nicht mehr ausgetragen.
ÖTV-Equipe gab in den drei Matches auf Sand keinen einzigen Satz ab und steht in der Qualifikationsrunde, in der im kommenden Februar um einen Platz in den Davis-Cup-Finals gespielt wird. Am Freitag hatte sich Jurij Rodionov in zwei Sätzen gegen Erel durchgesetzt, die Partie von Lukas Neumayr gegen Cem Ilkel wurde wegen der Wetterkapriolen erst am Samstag zu Ende gespielt.
Auch am Sonntag mussten Erler/Miedler lange auf ihren Einsatz warten. Nach mehreren Verschiebungen ging es am frühen Nachmittag mit dreieinhalb Stunden Verspätung aber los. Starker, böiger Wind beeinflusste die Partie im spärlich besetzten Sportaktivpark. Der Regen hatte sich jedoch gelegt und der langsame, nasse Platz war trotz der kühlen Bedingungen etwas aufgetrocknet.
Erler/Miedler entschieden den ersten Satz nach einem entscheidenden Break zum 4:2 nach 31 Minuten souverän für sich. Die Anfangsphase des zweiten Durchganges war deutlich umkämpfter, Österreichs Paradedoppel nahm den Türken zum 4:3 aber ebenfalls den Aufschlag ab. Erler beendete die Partie mit einem Ass durch die Mitte nach 1:12 Stunden Spielzeit.
“Es ist immer cool, den entscheidenden Punkt zu holen. Heute unter den Bedingungen fühlt es sich sogar noch viel besser an”, sagte Miedler im ORF. Es sei immer schwierig, bei Sturm und Kälte zu spielen. “6:3,6:4 ist ein super Ergebnis”, meinte Erler. “Jetzt greifen wir wieder an im Februar.”
Die ÖTV-Equipe hatte sich 2023 aus dem Konzert der Davis-Cup-Topnationen verabschiedet. Durch souveräne Siege im Februar in Irland (4:0) und nun gegen die ebenfalls niedriger eingeschätzte Türkei darf man sich im kommenden Jahr aber wieder mit den besten Teams messen. Die Auslosung der Qualifikationsrunde 2025 erfolgt in zwei Monaten im Rahmen des Davis-Cup-Finalturniers in Malaga (19. bis 24. November).
Im nächsten Jahr wird wieder Jürgen Melzer an der Seitenlinie wirken. Alexander Peya hatte den ÖTV-Sportdirektor, der sich nach einer Nierenkolik einem kleineren Eingriff hatte unterziehen müssen, in Bad Waltersdorf als Österreichs Kapitän vertreten. “Ich bin überglücklich, dass wir diesen komplizierten Davis Cup irgendwie über die Runden bekommen haben so erfolgreich”, sagte der ehemalige Weltklasse-Doppelspieler.
Der 3:0-Sieg sei “vollkommen verdient”, meinte Peya. “Unsere Spieler haben sich ausgezeichnet präsentiert, sind mit den Situationen super zurechtgekommen.” Trotz der langen Wartezeiten habe im Team immer eine super Stimmung geherrscht. Auch er selbst war mit seiner Interimsrolle glücklich. “Es war sehr kurzfristig, aber hat unglaublich viel Spaß gemacht”, erklärte der 44-Jährige. “Mit einem 3:0 hier rauszugehen, ist etwas Besonderes.”