Kompatscher spricht von einem "besonderen Moment"

Olympische Spiele 2026 erstmals in Südtirol

Montag, 24. Juni 2019 | 21:18 Uhr
Update

Lausanne –  Montag, 24. Juni 2019, um 18.XX Uhr – ein Moment, der wohl in die Geschichtsbücher Südtirols eingehen wird. Das Internationale Olympische Komitee IOC hat den italienischen Bewerbern Mailand-Cortina die Austragung der Olympischen Winterspiele 2026 zugesprochen. Zum ersten Mal wird so auch Südtirol Schauplatz einiger Sportbewerbe der Spiele: Im Biathlon werden sich die teilnehmenden Athleten nämlich in Antholz messen.

Groß sind der Jubel und die Freude bei Landeshauptmann Arno Kompatscher und dem Präsidenten des Organisationskomitees (OK) von Antholz, Lorenz Leitgeb, die als einzige der Südtiroler Delegation Zugang zum Saal des Swiss Tech Convention Centers hatten, wo die IOC die Entscheidung bekanntgab. Im Freudentaumel ist aber auch die ganze Südtiroler Delegation mit dem Antholzer Bürgermeister Thomas Schuster, Erika Pallhuber vom OK Antholz, Elmar Pichler Rolle, dem Zuständigen für die Südtiroler Kandidatur, und dem Generaldirektor des Wirtschaftsdienstleisters IDM Südtirol, Erwin Hinteregger, die das Rennen zwischen Italien und Schweden im angrenzenden Raum mitverfolgten.

LPA/Michele Bolognini

Historischer Moment – nachhaltige Olympiade

“Dies ist ein ganz besonderer Moment für Südtirol”, kommentiert Landeshauptmann Kompatscher. “Wir sind besonders stolz, dass es gelungen ist, ein Stück Olympische Spiele nach Südtirol zu bringen. Antholz, wo 2020 die Biathlon-Weltmeisterschaft ausgetragen wird, ist auf alle Fälle bereit, die Spiele auszurichten. Wir sind überzeugt, dass die Wettkämpfe, die in der Südtirol Arena ausgetragen werden, allen bestens in Erinnerung bleiben werden“, betont der Landeshauptmann. Kompatscher hebt die großen organisatorischen und verhandlungstechnischen Anstrengungen hervor, die alle, die an der Bewerbung von Mailand-Cortina mitgewirkt haben, in den vergangenen Monaten unternommen haben. “Die IOC hat diese Bemühungen belohnt und die Bewerbung von Mailand-Cortina als die angemessenste und nachhaltigste bewertet.” In Bezug auf die Nachhaltigkeit unterstreicht Landeshauptmann Kompatscher, dass die Olympischen Spiele in Antholz 2026 keine großen Neubauten vorsehen würden – im Gegenteil: Die bestehende Infrastruktur sei bereits auf dem neuesten Stand und würde keine größeren Eingriffe benötigen. Lediglich einige bereits geplante Arbeiten seien noch abzuschließen wie der Bau der Bahnschleife im Riggertal.

Antholz ist bereit für die Spiele

Ebenfalls begeistert und zufrieden zeigt sich der Präsident des OK von Antholz, Leitgeb. “Die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr ist schon der erste Test im für die Olympischen Spiele 2026 und findet in einer Infrastruktur statt, die bereits auf internationaler Ebene als beispielhaft angesehen wird. Wir haben nun sechs Jahre Zeit, um uns auf das größte Sportereignis aller Zeiten in Südtirol vorzubereiten, aber die Organisationsmaschinerie ist dank der im Laufe der Jahre gesammelten großen Erfahrung jederzeit einsatzbereit. Das Antholzer Tal freut sich auf die Austragung der Olympischen Spiele und wir sind alle sehr stolz darauf, Teil dieses großartigen Abenteuers zu sein”, sagt Leitgeb.

LPA/Michele Bolognini

BISHER:

Am heutigen Montag sind in Lausanne die Würfel gefallen. Es ging um die Frage, wo die Olympischen Winterspiele 2026 stattfinden werden. Zwei Regionen haben sich um die Austragung bewerben: Neben Stockholm in Schweden standen auch Mailand und Cortina in Italien als Alternative zur Auswahl – wobei die Biathlon-Bewerbe in Antholz ausgetragen würden.

Und tatsächlich: Wie der Präsident des Olympischen Komitees, Thomas Bach, mitteilte, hat Italien den Zuschlag erhalten. Die Kandidatur von Mailand und Cortina hat sich gegen die schwedische Hauptstadt durchgesetzt, die gemeinsam mit Åre die Winterspiele erstmals nach Schweden holen wollte.

Italien wurden bereits im Vorfeld gute Chancen eingeräumt. In Lausanne in der Schweiz hat am Nachmittag das Internationale Olympische Komitee die Entscheidung getroffen. Bekannt gegeben wurde sie um 18.00 Uhr

Auch eine Südtiroler Delegation – angeführt von Landeshauptmann Arno Kompatscher – war in Lausanne zugegen. Weitere Teilnehmer waren der Antholzer Bürgermeister Thomas Schuster, Elmar Pichler, Koordinator der Kandidatur von Antholz sowie die Mitglieder des OK-Teams von Antholz Lorenz Leitgeb und Erika Pallhuber. Mit dabei war auch IDM-Generaldirektor Erwin Hinteregger, berichtet Alto Adige online.

Exakt 70 Jahre nach Cortina und 20 Jahre nach Turin wird das weltgrößte Wintersportevent wieder in Italien ausgetragen, berichtet SportNews.bz.

Olympia 2026 wird sich nicht nur über Mailand, wo Eröffnungsfeier, Eishockey, Eiskunstlauf und Shorttrack über die Bühne gehen, Cortina (Ski Alpin, Curling, Bob, Rodeln, Skeleton) und Antholz (Biathlon) erstrecken, sondern auch das Trentino umfassen. Konkret handelt es sich um die Ortschaften Predazzo (Skispringen, Nordische Kombination), Tesero (Langlauf) und Baselga di Pinè (Eisschnelllauf).

Außerdem spielen Bormio (Ski Alpin), Livigno (Snowboard, Freestyle) und Verona (Schlussfeier) eine tragende Rolle der italienischen Olympia-Ausrichtung.

Geplant sind die Spiele vom 6. bis 22. Februar 2026, gefolgt von den Paralympics (6. bis 15. März).

Von: mk

Bezirk: Bozen, Pustertal